Dort, wo noch vor fünf Wochen die Weltelite der Skispringer riesige Sätze über die Hochfirstschanze gemacht hat und die deutschen Weitenjäger ob ihrer Erfolge bejubelt wurden, feiern am kommenden Samstag, 25. Januar, die Ornemer Raugeisthexen, die Neustädter Wälderhexen und die Waldschrättele Hölzlebruck ein rauschendes Geburtagsfest. Höhepunkt des dreifachen „Schnapszahl-Jubiläums“ ist der große Nachtumzug mit 111 Gruppen aus der Region und weit darüber hinaus. Rund 2800 Hästräger treiben vom Postplatz aus, entlang der Schützenstraße bis zum Narrendorf an der Hochfirstschanze ihr närrisches Unwesen.

Im Schatten der Weltcup-Schanze geht dann in und an 20 Zelten, Wägen und Buden die Party so richtig ab. Zahlreiche Vereine und Zünfte aus der Wälderstadt sowie aus der näheren Umgebung sorgen bis weit nach Mitternacht für Stimmung und mit einem vielseitigen kulinarischen Angebot auch für das leibliche Wohl des närrischen Volkes, das sich Wochen vor der eigentlichen Fasnet, schon mal so richtig auf die fünfte Jahreszeit einstimmen kann. Die drei Zünfte feierten bereits ihr 11- und 22-jähriges Jubiläum zusammen und auch jetzt hat ein 15-köpfiges Orgateam im Vorfeld wieder ganze Arbeit geleistet.

Die Gastgeber-Zünfte

Irgendwann im Jahr 1991 meinten ein paar junge Narren, sie müssten die alten Kamellen der Wanderer und Hexen auf der Rau im Ortsteil Langenordnach wieder ausgraben und beschließen, ab sofort als sogenannte Ornemer Rauhgeisthexen an der Fasnacht ihr Unwesen zu treiben – und das bis heute.

Die Geschichte des Kreuzbauers, der ein Hexenbuch geschenkt bekam und sich von da an mit geheimen Künsten und Hexerei befasste, war der Ursprung der „Neustädter Wälderhexen, die jetzt seit 33 Jahren die Fasnet in der Wälderstadt bereichern. Die markanten Masken sind auf der einen Hälfte ganz freundlich und nett, auf der anderen Seite gruselig und böse.

Ebenfalls aus einer Sage heraus sind die „Waldschrättele Hölzlebruck“ entstanden. Der Name kommt von Waldschratt und bedeutet auch Gnom, Kobold oder Naturgeist. Die handgeschnitzten Holzmasken unterscheiden sich von anderen Masken durch eingearbeitete echte Zapfen als Wangen, sowie einem echten Baumbart als Haare. Das Waldschrättele trägt außerdem sechs Glocken mit dem es den Winter austreibt.

Das ist geboten

Wann? Samstag, 25. Januar 2025
Wo? Titisee-Neustadt,
Hochfirstschanze
Was? 15.33 Uhr: Narrenbaumstellen an der Hochfirstschanze,
Eröffnung Narrendorf (freier Eintritt, Alterskontrolle an den Zelten)
18.33 Uhr: Großer Nachtumzug ins Narrendorf mit 111 Gruppen
21.33 Uhr: Zunftmeisterempfang (für geladene Gäste)