Alle, die im Organisationsteam des Wollmatinger Dorffests sind, sind auch Mitglieder in einem der Wollmatinger Vereine. In diesem Jahr beteiligen sich neun Vereine am traditionsreichen Fest auf dem Engelsteig. Darunter die Ringer vom KSV, die Riedhexen, die Narrengesellschaft Zeppelin, die Ur-Wollmatinger und nicht zu vergessen: der Musikverein Wollmatingen.

1982 fand das Stadtteilfest erstmals statt. Jürgen Weih von der Kirchgemeinde St. Martin war damals schon dabei und erinnert sich noch an die ersten Jahre in der Kindlebildstraße. „Früher waren auch noch mehr Vereine dabei“, sagt er. Warum es trotz der größeren Herausforderungen bei der Umsetzung des Fests dennoch wichtig ist, dass weiterhin am ersten Septemberwochenende die Menschen im alten Dorfkern zusammen feiern, erklärt Ralph Messmer, Kassier bei den Wollmatinger Riedhexen: „Die selbstorganisierten Feste sterben langsam aus.“

Einsatz der Vereine

Kilian Stadelhofer von den Ur-Wollmatingern beobachtet, dass bei den kommerziellen Festen alles immer einheitlicher wird. „Überall die gleiche Bratwurst. Bei uns gibt es noch Vielfalt.“ Darunter Fisch und Lumpensalat, Hexenbrot traditionell oder mit Zwiebel und Chili, Kässpätzle, Maultaschen, Mett- und Käseseelen, Gyros, Schmalzbrot, aber auch Kaffee und Kuchen, alles selbst zubereitet. Das Fest lebt vom Einsatz der Vereine, und die Vereine brauchen das Fest.

„Es ein Fest in Wollmatingen für die Wollmatinger und alle drumherum“, ergänzt Melanie Riedmann, zweite Vorsitzende beim Musikverein Wollmatingen. „Es kommt immer zu vielen Begegnungen, die Vereine können sich zeigen und die Einnahmen sind für sie eine wichtige Unterstützung.“ Die hohen Auflagen führten allerdings inzwischen zu einem Minusgeschäft in der Kasse des Vereins Wollmatinger Dorffest. „Wir sind auf Sponsoren angewiesen, mehr denn je“, sagt Ralph Messmer. „Wir versuchen die Preise für die Konsumation trotz der gestiegenen Ausgaben so gering wie möglich zu halten. Bei uns kann man zu humanen Preisen essen und trinken.“ Zusätzlich zum Sicherheitspersonal stellen die Vereine noch je einen Ordner, um auch hier mit Vereinseinsatz Kosten zu sparen.

Wann beginnt das Wollmatinger Dorffest?

Start ist am Freitag, 5. September, um 17 Uhr. Offiziell wird das Dorffest um 19 Uhr von der Gemeinschaft Konstanzer Fanfarenzüge und der Stadtwache eröffnet. Im Anschluss spielt die Stammkapelle des Musikvereins Wollmatingen. Am Samstag öffnen die Stände ab 16 Uhr und die Schwarzwälder Partyband „Wilde Engel“ sorgt für ausgelassene Feierlaune. Bei der 42. Ausgabe des Wollmatinger Dorffests wird Priester Marcus Maria Gut ein letztes Mal den traditionellen Gottesdienst am Sonntagmorgen abhalten, bevor er in die Pfarrei Villingen wechselt.

Fanfarenzüge eröffnen das Wollmatinger Dorffest.
Fanfarenzüge eröffnen das Wollmatinger Dorffest. Bild: Scherrer, Aurelia

2024 sammelte die katholische Kirchgemeinde noch während des Dorffests Spenden für einen neuen Wetterhahn auf der Kirchturmspitze von St. Martin. Dem Hahn war das Wetter zu wild geworden und der Wind hatte ihn weggeweht. Dank des Spendenerlöses schmückt inzwischen ein neuer Gockel die Turmspitze.

Im Anschluss an den besinnlichen Einstieg in den Tag steht ein besonderer Programmpunkt auf dem Plan. Denn OB Uli Burchardt wurde beim Jakobiner Tribunal am Schmotzigen Dunschtig dazu verurteilt, Freibier für ganz Wollmatingen auszugeben. Wie er das einlösen will, bleibt eine große Überraschung, welche am Sonntag um 11 Uhr gelüftet wird. Vormittags umrahmt die Jugendkapelle des Musikvereins Wollmatingen das Fest, am Nachmittag dann die Blaskapelle Seerausch. Bleibt nur noch ein Wetterwunsch: Die Vereine hätten gerne 25 Grad bei trockenem Wetter, „das wäre ideal“, findet Melanie Riedmann.