Seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1275 hat sich Neustadt zu einem bedeutenden Zentrum im Hochschwarzwald entwickelt. Dieses beeindruckende Jubiläum wird mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Höhepunkten über das ganze Jahr hinweg gebührend gefeiert. Die Besucher können sich auf traditionelle Feste, kulturelle Events, spannende Ausstellungen und mitreißende Konzerte freuen, die auch die 750-jährige Geschichte von Neustadt lebendig werden lassen.

Die Stadtgeschichte

Nach der letzten Eiszeit vor ungefähr 20.000 Jahren begann die Geschichte von Titisee-Neustadt mit dem berühmten Feldberggletscher, der eine tiefe Mulde ins Seebachtal hineinschürfte und heute Titisee heißt.

Schon in der Frühzeit lebten Menschen hier, steinzeitliche Jäger oder später keltische Sippen, wie rund um die Stadt Hunderte von bronzezeitlichen Steingrabhügeln beweisen. Die Römer haben eine Straße von Hüfingen in den Breisgau gebaut. Sie führte über die Hochebene im heutigen Ortsteil Schwärzenbach bis zum Thurner. Oberhalb von Waldau hat man beim Bau der B500 Fundamente der einstigen Römerstraße gefunden.

Bevor die Fürsten zu Fürstenberg im 13. Jahrhundert die „Nuwenstatt“ (Neue Stadt) gründeten, existierte auf der Gemarkung bereits ein Dorf Honfirst, das von Kleinadligen aus dem Umfeld des Klosters St. Gallen angelegt wurde. Vieles spricht dafür, dass zu diesem Dorf eine „Burg Honvirst“ gehörte, die auf dem Bergrücken stand, der heute noch „Burgkopf“ heißt.

Neustadt bildete den Mittelpunkt des fürstenbergischen Verwaltungs- und Gerichtsbezirks der „Herrschaft über Wald“ und war im Mittelalter eine Salzstadt, ein ganz besonderes Privileg. Man richtete einen eigenen Salzhandelsplatz ein, der sich in der heute noch so heißenden Salzstraße, im „langen Haus“ befand. Am „Galgenbuck“ beim heutigen Friedhof stand das Hochgericht, denn Neustadt war auch Gerichtsort.

Das 17. Jahrhundert brachte die Gründung des Kapuzinerklosters, das heute noch als „Klösterle“ erhalten ist. Daneben besaß Neustadt von Anfang an auch eine eigene katholische Kirche, die immer am gleichen Platz stand. 1897 entstand dort in seiner neugotischen Pracht das heutige Jakobus-Münster. Die ältesten Häuser der Stadt wurden 1817 beim großen Stadtbrand in Schutt und Häuser gelegt, über 300 Familien wurden obdachlos.

Schon im 18. Jahrhundert begann die Neustädter Industriegeschichte. Die erste Fabrik war eine Strohhutfabrik, die zeitweise bis zu 200 Strohflechterinnen beschäftigte. Später folgten die Tuchfabrik, die Uniformstoffe für das Großherzogtum Baden produzierte, die Neustädter Uhrenfabriken, mehrere Sägewerke, die Schraubenfabrik und die Papierfabrik, die heute noch existiert. Parallel zur Industrialisierung erlebte auch der Fremdenverkehr seinen Aufschwung.

Das letzte historische Großereignis der Stadtgeschichte war die Fusion und Eingemeindung der heutigen Ortsteile im Zuge der Gemeindereform. Zwischen 1971 und 1974 kamen Neustadt und Titisee, Rudenberg, Schwärzenbach, Waldau und Langenordnach zusammen. Und jeder Stadtteil hat seinen ganz eigenen Charakter beibehalten: Der See in Titisee, der Alpenblick in Schwärzenbach, leckere Kulinarik im Langenordnachtal, das urbane Lebensgefühl in Neustadt, leckere Produkte der Landwirtschaft in Rudenberg, der Skilift in Waldau oder tolle Wanderwege im Jostal.

Das Programm

3. April, 19.30 Uhr, VHS-Vortrag: Zwischen allen Stühlen,
Christian Sandhaas und die Neustädter Obervögte im 17. und 18. Jahrhundert. Ein Job zwischen den Interessen der Bürgerinnen und Bürger und den Grafen und Fürsten zu Fürstenberg.

13. April, 14 Uhr: Kirchenführung mit der Münstermaus

10. Mai: Doctor Döblingers Kasperltheater, LVTN, 14 und 16 Uhr: Kindervorstellung, 19.30 Uhr: Erwachsenenvorstellung, jeweils im Thomasheim. Außerdem gibt es vom Fischerbeck „den den wohl längsten Hefezopf Neustadts“.

17. Mai, 19.30 Uhr, Münster: Benefizkonzert mit der „Modern Church Band“, Lions und Stadt, 19.30 Uhr: Münster, der Erlös geht an den ambulanten Kinderhospizdienst Kuckucksnest.

22. Mai: Frühjahrsempfang der Stadt. Dabei soll ein Fotoalbum „Neustadt, so wie mir des sähe“ mit Geschichten Neustädter Bürger präsentiert werden.

25. Mai, 17 Uhr, Münster: Orgelkonzert.
29. Mai – 1. Juni: 125 Jahre Musikverein Waldau

31. Mai – 1. Juni: Badische Leichtathletik-Meisterschaften im Jahnstadion

5. Juni, 19.30 Uhr, VHS-Vortrag: Neustadt, Lenzkirch und die anderen – „interkommunale“ Beziehungen unter den Hochschwarzwaldgemeinden vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert.

5. Juli, 10 Uhr: Kirchenführung zum Jubiläum und Münstereinweihung mit dem Stöcklesvogt.

11. – 13. Juli: Stadtmeisterschaft im Fußball.

18. -20. Juli: Schurthplatzserenaden.

20. Juli, 10.30 Uhr: Eucharistiefeier auf dem Schurthplatz mit der Stadtmusik.

25. Juli, 19.30 Uhr: Von der Thomas- zur Jakobuspfarrei“ – 750 Jahre Neustädter Pfarrei, Vortrag.

29. August – 1. September: 75 Jahre Musikverein Titisee-Jostal.

9. – 28. September: Kunstsymposium in Neustadt.

27. September: Nacht der offenen Kirchen.

9. Oktober, 19.30 Uhr, VHS-Vortrag: Vom harten Los der Frauen – Hurerei, Ehebruch, z`Liecht gehen – womit eine Frau im Neustadt des 17. und 18. Jahrhunderts mit dem Gesetz in Konflikt geriet, während die Männer ungeschoren davonkamen.

6. November, 19.30 Uhr, VHS-Vortrag: Ein Mädchen aus Neustadt – und andere durch das NS-Regime verfolgte Menschen aus Titisee-Neustadt.

Dezember: Literarischer Adventskalender

31. Dezember: Jubiläumskonzert, Pfarrgemeinde.