Der Lebensgeschichte des Riedener Heimatkünstlers Heinrich Ernst Kromer widmet der Theaterverein Zeitschleuse sein neues Stück „Die Schwarze Rose“, welches auch den Untertitel „Das Leben von Heinrich Ernst Kromer, ein Kampf gegen Windmühlen“ trägt. Mit einer zehn Meter hohen Windmühle hat bereits eine Kulisse im Klostergarten von Riedern Einzug gehalten. Sie steht in direkter Nachbarschaft zum Theaterschiff, welches im letzten Stück eine zentrale Rolle gespielt hat und auch bei den kommenden Aufführungen involviert ist.

„Wir freuen uns sehr, dass Holzbau Bruno Kaiser aus Bernau uns immer wieder mit beeindruckenden Kulissen unterstützt“, freut sich Corinna Vogt, Vorsitzende des Theatervereins. Bereits im Januar dieses Jahres hat sie mit Verantwortlichen der Seelsorgeeinheit Oberes Schlüchttal Gespräche geführt und die Erlaubnis für den Aufbau der Kulissen vertraglich festgehalten. Das Ziel von Riedern ist es, das Kloster mit seinem schönen Garten zu erhalten und weiterhin mit Leben zu füllen. So freuen sich alle Beteiligten, dass nach dem fulminanten Freilichttheater „Zwischen den Welten“ mit der „Die schwarze Rose“ ein weiteres Stück Heimatgeschichte im Klostergarten zum Leben erweckt wird.

Die Akteure vor den Kulissen im Riederner Klostergarten.
Die Akteure vor den Kulissen im Riederner Klostergarten. Bild: Corinna Vogt

Über 120 Darsteller

Regisseurin und Organisatorin Corinna Vogt ist täglich mit Proben, Planung und Organisation beschäftigt. Außerdem hat sie gemeinsam mit ihrer Mutter Erika Buhr das Rollenbuch geschrieben und steht auch selbst auf der Bühne. Bei ihr laufen alle wichtigen Fäden zusammen. Den Probenplan musste sie bereits im Sommer des vergangenen Jahres erstellen, weil das Kloster auch anderweitig genutzt wird. Zwei Jahre im Vorfeld bedeutet das schon eine Herausforderung.

Rund 120 Darsteller im Alter von vier bis über 80 Jahren stehen bei „Der schwarzen Rose“ auf der Bühne, die alle in die Probenarbeit eingebunden sind. Der Plan steht und die Proben laufen bereits auf Hochtouren. Auch im Hintergrund sind viele fleißige Hände damit beschäftigt, Kostüme zu schneidern, Requisiten zu beschaffen und die musikalische Umrahmung zu erarbeiten. Die Freilichtwerke des Theatervereins leben neben dem Spiel und den beeindruckenden Kulissen auch von der Authentizität, der Liebe zum Detail und von der Musik. „Wir sind glücklich, dass wir unseren Musiker Josef Kraft auch für ‚Die Schwarze Rose‘ wieder gewinnen konnten“, so Corinna Vogt. Neben Geige werden auch Klavier und Cello bei den Aufführungen live zu hören sein.

Bewegende Familiengeschichte

Die Idee zur „schwarzen Rose“ entstand bereits bei der Arbeit zum vorangegangenen Stück „Zwischen den Welten“, welches in den Jahren 2019 und 2022 mehr als zehntausend Zuschauer aus nah und fern begeisterte. Das Theaterstück erzählte aus dem Leben des Abenteurers Dorus Kromer, dem Vater des Dichter-Malers Heinrich Ernst Kromer, und widmet sich der Zeitspanne von 1850 bis 1880.„Wir stellten bei den Recherchen schnell fest, dass die bewegende Familiengeschichte den Rahmen für nur ein Theaterstück sprengen würde, weshalb meine Mutter, Erika Buhr, damals schon begonnen hatte, parallel den groben Rahmen für eine Fortsetzung zu schreiben“, erklärt Corinna Vogt, betont dabei auch, dass dieses neue Theaterstück in sich abgeschlossen ist. „Wer ‚Zwischen den Welten‘ nicht gesehen hat, kann bei der ‚Schwarzen Rose‘ problemlos einsteigen.“

Das detaillierte Rollenbuch für die Zeit von 1880 bis 1948 schrieb Corinna Vogt, womit die Zusammenarbeit des Mutter-Tochter-Duos ebenfalls eine Fortsetzung nahm. Zahlreiche Briefe von Heinrich Ernst Kromer und umfangreiche Recherchen liegen der Geschichte zugrunde.

Der Dichter und Maler Kromer ist ein stillerer Charakter als sein Vater Dorus es war – doch seine Lebensgeschichte ist nicht weniger emotional und bewegend und rankt sich vor allem um seine Leidenschaft zur Kunst und seine unerfüllte Liebe zu seiner angebeteten Gritta. In „Die schwarze Rose“ können die Zuschauer eintauchen in seine vielschichtige Gedankenwelt und emotionale Erinnerungen. Der Künstler fühlte sich Zeit seines Lebens mit Don Quijote verbunden – nicht zuletzt, weil auch sein eigenes Leben in Armut und unerfüllter Liebe und Anerkennung einem unermüdlichen Kampf gegen Windmühlen glich.

Unter den 120 Darstellern gibt es viele bekannte Gesichter aus den vergangenen beiden großen Stücken, aber auch neue Mitstreiter. Corinna Vogt freut sich, dass mit den Bürgermeistern aus Todtmoos, Weilheim und Häusern sowie dem Alt-Bürgermeister Thomas Fechtig aus Ühlingen-Birkendorf auch kommunalpolitische Prominenz auf der Bühne steht.

Elf Aufführungen

Vom 25. Juli bis 10. August wird „Die schwarze Rose“ donnerstags bis samstags um 20 Uhr und sonntags um 18 Uhr insgesamt elfmal aufgeführt. Karten im Vorverkauf gibt es unter
www.zeitschleuse.com.