Schnelles und stabiles Internet, Ärztemangel, eine alternde Gesellschaft – all diese Problemfelder fordern Kommunen heutzutage heraus. In Hohentengen wird schon seit Jahren daran gearbeitet, diese Herausforderungen zu meistern. Altbürgermeister Martin Benz kümmerte sich bereits 2008 um eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaserkabeln und gründete den Eigenbetrieb „Moderne Kommunikationstechnologie“. Yvonne Vollmer kümmert sich dort um die kaufmännische Verwaltung und um die Leitung des Eigenbetriebes „Gemeindeentwicklung“.
Ein weiteres Aufgabengebiet dieses Betriebes ist seit dem 1. Januar die Eröffnung der Demenzwohngemeinschaft im sozialen Projekt „Pfarrwiese“ und im Zuge dessen die Entwicklung der Gemeinde Hohentengen zur demenzaktiven Kommune.
Am sozialen Leben teilhaben lassen
Das ambitionierte Projekt „Pfarrwiese“ sorgt seit seiner Inbetriebnahme 2022 dafür, die Bewohner Hohentengens im Alter umfassend im Ort zu versorgen und am sozialen Leben teilhaben zulassen. In dem Versorgungszentrum, in dem bereits eine Senioren-WG untergebracht ist, gibt es außerdem eine Allgemeinmedizinerin, eine Zahnärztin und eine Psychotherapeutin. Für eine weitere Praxis wird noch ein Arzt oder eine Ärztin gesucht. Auch hier bewies Altbürgermeister Martin Benz Zukunftsbewusstsein. Sein Nachfolger Jürgen Wiener baut darauf auf und entwickelt das Angebot weiter. Gemeinsam mit Yvonne Vollmer und Saskia Gladis von der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg, lud er Vertreter der örtlichen Vereine zu einer Informationsveranstaltung ein. Dort wurde der Plan, Hohentengen in eine demenzaktive Gemeinde zu entwickeln, vorgestellt. Ziel des Abends war es, den Vereinen wichtige und hilfreiche Informationen zu geben, um in Zukunft für demenzerkrankte Menschen sensibilisiert zu sein. In einer stetig alternden Gesellschaft wird der Umgang mit Demenzerkrankungen in Zukunft zwangsläufig immer häufiger. Doch noch immer werde nach Meinung der Veranstalter zu wenig über dieses Thema gesprochen. „Wie können Vereine, die ebenso vom demografischen Wandel betroffen sind, entlastende Strukturen für pflegende Angehörige einrichten und etablieren? Wie kann die Gemeinde sie dabei unterstützen? Wie können wir uns gemeinsam auf die steigende Zahl an demenzerkrankten Menschen vorbereiten?“, diese und andere Fragen konnten an dem Abend nicht alle beantwortet werden, aber der erste Schritt sei gemacht, um in Hohentengen für mehr Sensibilisierung zu sorgen. Im Sommer ist die feierliche Eröffnung der „Pfarrwiese“ geplant und die Vereine wurden dazu eingeladen, sich einzubringen.