Eigentlich ist die Fastnacht am Aschermittwoch vorbei. Doch für viele Zünfte endet die Fasnet erst am Funkensonntag, also dann, wenn das Funkenfeuer abgebrannt ist. Ursprünglich waren die riesigen Feuer ein heidnischer Brauch, der den Winter vertreiben und den Frühling begrüßen sollte. Schon damals stellte man in die Mitte des Feuers eine lange Holzstange, an der eine Hexenpuppe befestigt war. Wenn diese dann verbrannt war, freute man sich auf den Sommer. Wenn die Stange umkippte, bevor die Puppe verbrannt war, war dies ein schlechtes Omen.

Den Brauch mit dem Funkenfeuer haben sich viele Fasnetsgruppen angeeignet. Schon im Januar sammeln viele Christbäume, um ein möglichst großes Feuer hinzubekommen. Früher wurde im Inneren des Funkens eine Bar gebaut, in der bis kurz vor dem Entzünden bewirtschaftet wurde. Dies ist heutzutage aber aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt.

In Unteruhldingen wird der Funken direkt am Bodenseeufer am Fischerhafen entzündet.
In Unteruhldingen wird der Funken direkt am Bodenseeufer am Fischerhafen entzündet. Bild: Jäckle, Reiner

Feuer ab Freitag

Kaum ist der Aschermittwoch gekommen, beginnen viele Funkengruppen mit dem Bau des riesigen Haufens. Meistens steht der große Narrenbaum in der Mitte, an dem eine Figur befestigt wird. Historisch gesehen spricht man vom Funkensonntag. Viele Gruppen zünden den Funken aber bereits am Samstag an, um anschließend noch ausgiebig feiern zu können. In Oberuhldingen brennt der Funken sogar schon am Freitagabend.

Dabei gibt es übrigens immer mehr Regeln zu befolgen. Es darf nur unbehandeltes Holz verwendet werden. Das bedeutet, dass sich in der Regel Paletten und Obst-Großkisten zum Bau eignen. Ansonsten dürfen eben trockene Christbäume und Stroh benutzt werden. Was nicht in den Funken darf, sind Gartenabfälle und Heckenschnitt. Mittlerweile wird das auch immer wieder kontrolliert.