Ungezwungen tafeln, miteinander ins Gespräch kommen, neue Leute kennenlernen und das alles mit viel Spaß: Die von Ina Burkhardt initiierte Tafel unter dem Motto „Z´samme esse und schwätze“, findet immer mehr Freunde. An jedem ersten Donnerstag im Monat ist ab 18.30 Uhr Treff im Mehrgenerationenhaus Mesnerhaus in der Schulhausstraße 16 in Bermatingen, zu dem jeder Interessierte, egal woher, kommen kann.

Immer wieder öffnet sich die Tür der Guten Stube. Die Besucher bringen pikante und süße Leckereien, Getränke und Knabbersachen mit und decken ihren Platz mit ihren mitgebrachten Tellern und Besteck. Cilla Ganter kommt regelmäßig und hat immer Blumen aus ihrem Garten dabei – selbst im Spätherbst. Auf diese Weise erhält die Tafel für alle noch einen festlichen Touch. Hier gibt es ein vertrautes „Ach, hallo!“, dort macht man sich leger bekannt mit neuen Besuchern, die mal vorbeischnuppern – und dann immer wieder kommen.

Neu dabei ist Anita Kling. „Ich hab´ von der Idee vor Monaten mal in der Zeitung gelesen und jetzt, da ich fest in Stetten wohne, wollte ich hier mal meine Fühler ausstrecken“, sagt die 61-jährige Allgäuerin, die sogleich von ihrer Nebensitzerin in ein Gespräch eingebunden wird. Christiane Knoblauch stellt einen Ofenschlupfer mit Vanillesauce auf den Tisch. Die 31-jährige Erziehern ist ebenfalls zum ersten Mal dabei: „Ich finde solche Projekte sehr schön; das würde ich auch gerne in Hagnau umsetzen“, sagt sie und resümiert am Ende: „Wir hatten spannende, soziale und psychologische Themen, beispielsweise wie man sich vor übergriffigen Menschen schützt.“ Barbara Müller war auch schon ein paar Mal da: „Mir gefallen die Leute, das leckere Essen, die Jugend redet mit den Älteren. Es ist ansonsten schwierig, Kontakte zu knüpfen“, so ihre Erfahrung. Erstmals ist Ulla Sterk dabei: „Ich finde es schön, dass man mal nicht alleine beim Essen zu Hause sitzt und anderen Gesprächsstoff hat.“ Für Eleonore Waibel ist das Treffen „Entspannung pur für Geist und Seele.“ Es wird sehr viel gelacht über Erlebtes, Anekdoten, Ereignisse. Jeder lässt jeden zu Wort kommen.

Man kann einfach nur zuhören oder sich einbringen, man kommt leicht ins Gespräch, jeder kann kommen und gehen, wann er möchte – Kernzeit ist zwischen 18.30 bis 21 Uhr. Auch kulinarisch gibt es immer wieder Neues zu entdecken: Wie die überraschend echt schmeckende, im Glas präsentierte vegane „Läberwurschd“ von Ina Burckhardt, die hübsch dekorierten spanisch-deutschen Tapas von Dieter Erdmann, der die „Z´samme esse“-Termine fest im Kalender hat, der erstmals gebackene goldgelbe Zwiebelkuchen von Sonja Heger oder die noch leicht dampfenden Pellkartoffeln mit Knoblauchquarksauce von Eleonore Waibel. Hier wird eine Flasche herumgereicht, dort eine Tasse Tee angeboten. Mit der Zeit vermischen sich die Besucher, sie tauschen die Plätze.
Die lockere Atmosphäre, die Ungezwungenheit der Veranstaltung, zu der man ohne Anmeldung kommen kann, das niederschwellige Angebot kommen bestens an. Gerne werden Rezepte getauscht; der Berglinsenaufstrich hat nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Reste werden, genauso wie viele Anregungen, gern mitgenommen.
Ina Burkhardt freut sich jedes Mal: Über so verschiedene Leute jeden Alters – auch Kinder waren schon da –, dass die Anwesenden neue Kontakte knüpfen und interessante Gespräche führen können.