Während in Nordamerika noch die „Play Offs“ der National Hockey League (NHL) laufen und vom 12. bis 28. Mai 2023 in Finnland und Lettland die Eishockey-Weltmeisterschaft ausgetragen wird, macht die Deutsche Eishockey Liga (DEL) gerade Sommerpause. Unterdessen wird hinter den Kulissen der Vereine kräftig gewerkelt, dreht sich das Spieler- und Trainerkarussell auf Hochtouren. So auch in Schwenningen und dort ist bei den Wild Wings seit letzter Woche die Trainerfrage gelöst. Für den zum Deutschen Eishockey-Bund (DEB) abgewanderten bisherigen Cheftrainer Harold Kreis wurde Steve Walker als neuer Headcoach verpflichtet.
Von München nach Schwenningen
Der 50-jährige Kanadier wirkte zuletzt beim EHC RB München unter Don Jackson als Co-Trainer und feierte mit dem Club aus der bayerischen Landeshauptstadt noch im April den Gewinn der Deutschen Eishockey-Meisterschaft. „Ich fühle mich geehrt, die Mannschaft übernehmen zu dürfen und freue mich sehr auf die bevorstehende Aufgabe. Wir wollen eine ehrgeizige und hungrige Kultur im Team aufbauen, und so einen weiteren Schritt nach vorne machen“, erklärte der neue Coach bei der Präsentation in der Helios-Arena.
In seiner aktiven Zeit war Steve Walker ein sehr erfolgreicher Stürmer und feierte mit den Eisbären Berlin fünf Meistertitel. Dann schlug er die Trainerlaufbahn ein. Über den kanadischen Nachwuchs ging es als Assistenztrainer in Mannheim weiter. Nach einem Jahr als Head Coach in Klagenfurt folgte 2019 der Wechsel nach München an die Seite von Don Jackson. In Schwenningen unterschrieb Walker nun einen Vertrag bis 2024. Dort wird mit ihm auch Ryan Marsh weiter als Assistenztrainer fungieren und hinter der Bande stehen.
Über die neue Konstellation mit Steve Walker und Ryan Marsh ist Wild Wings Geschäftsführer Stefan Wagner sehr glücklich: „Wir haben es geschafft, eine Trainerkombination zu finden, die den Anforderungen und unseren Ansprüchen absolut gerecht wird. Ich bin mir sicher, dass wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt haben.“ Der bisherige Torwarttrainer Markus Ketterer hingegen wird Schwenningen wieder verlassen, er hat sich für ein Angebot aus dem Ausland entschieden. Mit Blick auf die gerade abgelaufene Saison will Steve Walker sein neues Team heimstark formen und die Helios Arena am Bauchenberg am besten zu einer uneinnehmbaren Festung werden lassen. Darüber hinaus gilt es den Eishockey-Cracks viel Spaß am Eishockey zu vermitteln. Von der Isar an den Neckar mitgebracht hat der neue sportliche Leiter einen Teil der so erfolgreichen Eishockey-Philosophie seines langjährigen Weggefährten und Mentors, Don Jackson, „die er in Schwenningen fortführen will, aber auch kleine Dinge verändern wird“.
„Ich habe bei den Spielern viel Potenzial und auch das Wettkampf-Level gesehen. Deswegen war es auch nach den Gesprächen mit Sportdirektor Stefan Wagner eine leichte Entscheidung für mich. Ich freue mich hier zu sein und auf eine tolle Saison“, ergänzte Steve Walker mit einem Lächeln im Gesicht. Zunächst ist jetzt aber erst einmal für den dreifachen Familienvater etwas Entspannung und Heimaturlaub angesagt. Im Juni kehrt Walker an den Neckarursprung zurück, ehe er dann mit seinem neuen Team Ende Juli in die Vorbereitung auf die DEL-Saison 2023/24 beginnt.