Der Schwarzwaldpokal ist zurück. Nach zweimal witterungsbedingter Absage in den Jahren 2020 und 2021 stehen die Chancen gut, dass das Weltcup-Finale der Nordischen Kombinierer zum Ausklang des Olympia-Winters vom 11. bis 13. März 2022 tatsächlich wieder im Schwarzwälder Skidorf ausgetragen werden kann. „Die Großwetterlage spielt mit, wir haben aktuell einiges an Naturschnee, dazu in den kalten Nächten auch Maschinenschnee für das Depot produzieren können. Es sieht gut aus, dass der Schwarzwaldpokal in Schonach wieder stattfinden kann“, so Benita Hansmann vom Kultur- und Sportamt der Gemeinde Schonach. Und am Donnerstag vergangener Woche ging auch der Daumen beim Internationalen Skiverband (FIS) nach oben. „Das große Finale des FIS Weltcups in der Nordischen Kombination kann durch die ausreichende Schneelage in Schonach ausgetragen werden. Alle Zeichen stehen auf grün“, so Joachim Bruder (Offenburg), der die Schneekontrolle vor Ort vorgenommen hatte.

Erstmals Frauen am Start

Der „Schwarzwaldpokal“ von Schonach, seit dem Jahr 1967 fester Bestandteil des Internationalen Skiverbandes (FIS), ist in diesem Jahr auch das große Stelldichein der Weltmeister und Medaillengewinner von Oberstdorf 2021 sowie der Olympischen Winterspiele von Peking. Dazu gibt es noch eine Premiere, denn erstmals in der 55-jährigen Weltcup-Geschichte von Schonach sind auch die Frauen am Start und feiern in der Schwarzwaldgemeinde das große Weltcup-Finale. Hierzu werden Kombinierer/innen aus 15 Nationen erwartet.

Die Favoriten

Und wer sind die Favoriten auf den Tagessieg und die Weltcup-Gesamtwertung? Bei den Herren hat nach dem Weltcup von Oslo der Österreicher Johannes Lamparter (1202) die besten Karten auf den Gesamtsieg. Der Norweger Jarl Magnus Riiber (1183), der lange das Wettkampfgeschehen auf Schanze und Skatingpiste dominierte, dann aber ausgerechnet kurz vor den Winterspielen an einer Corona-Infektion erkrankte, darf sich trotz des Rückstandes von 19 Punkten noch Chancen auf die Gesamtwertung ausrechnen. Der Oberstdorfer Olympiasieger Vinzenz Geiger (869) dürfte zwar sportlich nicht mehr in das Geschehen um den Sieg in der Gesamtwertung eingreifen können, aber der 25-jährige Allgäuer ist durchaus in der Lage für Lamparter und Riiber beim Duell um die Weltcup-Punkte zum Spielverderber zu avancieren.

Mit dabei auf der Langenwaldschanze und bei der Laufentscheidung im Skistadion Wittenbach sind auch die Silbermedaillengewinner im Teamwettkampf von Peking, Erik Frenzel, Julian Schmid und Manuel Faißt. Der nachnominierte Lokalmatador vom SV Baiersbronn, der im Einzel von der Großchance als starker Vierter glänzen konnte, darf sich in Schonach einer lautstarken Unterstützung erfreuen. Und nicht zuletzt darf man auch auf das Abschneiden von Fabian Rießle gespannt sein. Der Kombinierer von der SZ Breitnau hatte den Sprung zu den Olympischen Spielen verpasst und ringt derzeit um den Anschluss an die Weltspitze.

Teamgefährtinnen

Einer norwegischen Meisterschaft mit internationaler Beteiligung gleicht der Blick auf die Gesamtwertung im Weltcup bei den Frauen. Gyda Westvold Hansen liegt mit 600 Zählern in der noch jungen Disziplin der Kombinierrerinnen uneinholbar in Front, gefolgt von ihren Teamgefährtinnen Ida Maie Hagen (311) und Marte Leinan Lund (290). Anders als bei den männlichen Kollegen haben die DSV-Starterinnen noch viel Luft nach oben. Cindy Haasch (TSG Ruhla) liegt mit 163 Punkten auf Rang 10 der Gesamtwertung. Mit der ehemaligen Skispringerin Svenja Würth (SV Baiersbronn) ist ebenfalls eine Schwarzwälderin beim Saisonfinale in Schonach dabei.