Die polizeiliche Kriminalstatistik weist für 2021 weniger Straftaten und mehr Sexualdelikte auf, meldet das für den Schwarzwald-Baar-Kreis zuständige Polizeipräsidium Konstanz. Im Überblick für den gesamten Präsidiumsbereich fällt die Gesamtzahl der Straftaten unter 30.000 und damit auf den niedrigsten Wert seit 2003. Die Aufklärungsquote steigt auf den höchsten Wert seit fast 20 Jahren. Die Kriminalitätsbelastung sinkt auf historischen Tiefstand: Das Präsidium verzeichnet deutlich weniger Diebstähle und Wohnungseinbrüche, auch die Gewaltkriminalität sinkt auf den niedrigsten Wert. Die Betrugs- und Fälschungsdelikte gehen um ein Viertel zurück, aber nahezu doppelt so viele Sexualdelikte wurden gemeldet.

Schwarzwald-Baar-Kreis

Die Gesamtzahl der Straftaten (ohne Straftaten gegen das Ausländerrecht, die grundsätzlich nur von Ausländern begangen werden können) gingen im Schwarzwald-Baar- Kreis ebenfalls leicht zurück und zwar von 6.947 im Jahr 2020 auf nunmehr 6.509 Delikte. Das sind fast ein Drittel weniger, als noch vor fünf Jahren. 64,3 Prozent davon sind von den Polizeibeamten aufgeklärt worden. Insgesamt wurden 3.507 Tatverdächtige zur Anzeige gebracht, davon 2.458 Deutsche und 1.049 ohne deutschen Pass.

307 waren alkoholisiert (Vorjahr 387). In der Gruppe der Rohheitsdelikte, die Körperverletzungen, Nötigungen, Bedrohungen und andere Delikte beinhalten, fiel die Zahl erstmals unter 1.000 (984). Der Mittelwert der vergangenen zehn Jahre in dieser für das Sicherheitsgefühl wichtigen Deliktsgruppe beträgt 1.096 Straftaten. Auch die Zahl der Körperverletzungen ging auf den niedrigsten Wert seit zehn Jahren (692 Straftaten) zurück.

Mehr Sexualdelikte und Rauschgiftkriminalität

Wie im gesamten Präsidiumsbereich stiegen auch im Schwarzwald-Baar-Kreis die Zahlen der Sexualdelikte deutlich an und zwar von 166 auf 214 angezeigten Straftaten.

Gestiegen sind auch die Fallzahlen der Rauschgiftkriminalität. 777 Straftaten wurden 2021 zur Anzeige gebracht. Das sind deutlich mehr, als der Schnitt der letzten zehn Jahre (623) und ein Zeichen intensiver Ermittlungsarbeit der Polizei, weil Rauschgiftfälle zur sogenannten „Holkriminalität“ der Polizei gehören. Sie müssen erst von den speziell geschulten Beamten erkannt und ausermittelt werden, bevor sie in eine Statistik einfließen können. Ein Schwerpunkt der Arbeit lag 2021 gerade in diesem Handlungsfeld. Aus gutem Grund: Denn im Jahr 2020 verloren fünf Menschen im Präsidiumsbereich ihr Leben durch die Folgen des Drogenkonsums. Alle fünf kamen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis. 2021 verstarb im Kreis noch eine Person an diesen Folgen.

Mehr Sachbeschädigungen

Deutlich gestiegen sind auch die Fallzahlen der Sachbeschädigungen. Sie stiegen von 939 auf 1.068 Straftaten. Für viele Autobesitzer besonders ärgerlich: Im Jahr 2021 sind deutlich mehr Beschädigungen von Kraftfahrzeugen zur Anzeige gebracht worden. Allein in Schwenningen waren es 2020 noch 132 Fälle, im letzten Jahr 218. Steigerungen gab es auch im Bereich der Straßenkriminalität, die in der Öffentlichkeit ebenfalls Aufmerksamkeit verursachen. Hier stiegen die Zahlen von 1.076 im vorletzten Jahr auf nunmehr 1.185.

Weniger Einbrüche

Bei den Diebstahlsdelikten fiel die zahlenmäßige Entwicklung Jahr 2021 ganz anders aus. Deliktsbedingt ist trotz intensiver Ermittlungen eine deutlich geringere Aufklärungsquote (40,1 Prozent) zu erzielen. Im Schwarzwald-Baar-Kreis fiel die Gesamtzahl der Diebstahlsdelikte von 2.032 auf 1.801. Noch deutlicher sank die Anzahl der Wohnungseinbrüche. Diese gingen um mehr als die Hälfte zurück – und zwar von 96 auf 45 Fälle. (pol)

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