Es hat sich angekündigt: Die Bäder, und hier insbesondere die in Herbst und Winter gerne besuchten Hallenbäder, müssen komplett schließen oder zumindest einschneidende Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs einleiten.

Allen voran hat sich die Kur- und Bäder GmbH in Bad Dürrheim entschlossen, das beliebte Minara ab dem 1. November für den Zeitraum von vier Monaten ganz zu schließen. Das ist umso bitterer, da das Bad nach sanierungsbedingter Schließung erst im September 2021 wieder geöffnet worden war.

Um bereits im Juni 2022 einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten, habe man eine Senkung der Wasser- und Raumtemperatur unter anderem im Minara vorgenommen, teilt Kurgeschäftsführer Markus Spettel gegenüber dem STAZ mit. Die Senkung der Temperaturen um je 1 Grad bedeuten neben der Energieeinsparung auch eine knapp sechsprozentige Einsparung der bereits massiv gestiegenen Energiekosten der Kur- und Bäder GmbH.

Durch die weiter anhaltende Energiekrise und die steigenden Produktions- und Beschaffungskosten habe man sich gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadt Bad Dürrheim für eine komplette Schließung des Minaras bis voraussichtlich Ende Februar 2023 entschieden, wobei die Entscheidung nicht leicht gefallen ist, so Spettel. Glücklicherweise habe man bei der Suche nach Ersatz für den Schwimmunterricht der Bad Dürrheimer Schulen und den Vereinen sehr viel Solidarität erfahren und könne in Zusammenarbeit mit einigen Bad Dürrheimer Kliniken und dem Solemar zum größten Teil Ausweichmöglichkeiten bieten.

In Rottweil weiterhin Schwimmunterricht

Gerne besucht ist auch das von der ENRW (Energieversorgung Rottweil) betriebene Aquasol, weshalb man sich dort entschlossen hat, lediglich die energieintensiven Bereiche wie das Gradierwerk, die Lichtersauna, das Tavernen Bad sowie einen Dampfraum und das Soleinhalatorium zu schließen. Allein aus diesen Maßnahmen, so Melanie Schwarz von der ENRW, und im Zusammenwirken mit der Absenkung der Wassertemperatur und der Raumtemperatur im übrigen Bereich von 2 Grad, könne man mit einer Energieeinsparung von 20 Prozent rechnen, dadurch aber das Aquasol seinen Gästen wie gewohnt täglich von 10 bis 22 Uhr öffnen.

„Uns liegt die Schwimmausbildung durch Schulen und Vereine sehr am Herzen“, begründet Melanie Schwarz die Maßnahmen und ergänzt, dass man zwar bei den Besucherzahlen noch nicht bei den Zahlen von vor Corona angekommen sei, aber man befinde sich auf einem guten Niveau.

Maßnahmen in Villingen-Schwenningen

In den doppelstädtischen Bädern (BVS) setzt man ebenfalls auf die Absenkung der Wassertemperatur, möchte aber beide Hallenbäder geöffnet halten, um insbesondere den Vereinen die Trainingsmöglichkeiten zu bieten. Für Vereine und Schulen sei das Schwenninger Neckarbad die zentrale Anlaufstelle, so Christian Helbig, der bei der BVS zuständig für die Bäder ist. „Wichtig ist uns, dass Kinder die Möglichkeit haben, das Schwimmen zu erlernen“, so Helbig. Zwar habe man auch in den Städtischen Bädern einen Besucherrückgang zu verzeichnen, aber man ist trotzdem noch zufrieden.

Schwimmunterricht in St. Georgen

Bei den bereits im Mai vom Stadtparlament St. Georgen beschlossenen Öffnungszeiten für das Hallenbad hat man die mangelnde Nachfrage in den Abendstunden berücksichtigt und öffnet ab sofort nur noch an drei Tagen bis 21 Uhr (siehe Webseite). Die Senkung der Wasser- und Raumtemperaturen soll helfen, Energie einzusparen. Zusätzlich spare man bei der Beleuchtung, die man auf ein notwendiges Maß reduziert habe.

Wichtig seien den Betreibern, wie Victoria Dillmann vom Stadtmarketing betont, die Schwimmkurse, die man in St. Georgen weiterhin anbieten werde. Aus Schramberg kommt die Meldung, dass man die Dampfgrotte außer Betrieb gesetzt habe.