Seit 30 Jahren betreibt Michael Palm in Konstanz das Fachgeschäft „Seetroll“, ein weit über die Stadtgrenze hinaus bekannter Treffpunkt für Spiele- und Comicfans. Und seit 20 Jahren entwickelt Palm gemeinsam mit Lukas Zach aus Bremen mit Erfolg Brett- und Kartenspiele. 2016 stand das Duo mit „Zauberei hoch drei“ auf der Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres.

Mit dem Brettspiel „Dorfromantik“, einer Adaption des gleichnamigen Computer-Spiels, gelang Palm und Zach nun der große Wurf: Am Sonntag wurde das Duo in Berlin mit dem Pöppel für das „Spiel des Jahres“ ausgezeichnet, der wichtigsten Auszeichnung der Spielebranche. Der Halmakegel hat für die Spielbranche eine ähnliche Bedeutung wie der Oscar für die Filmbranche. Die Bekanntheit der Auszeichnung führt dazu, dass sich vom prämierten Spiel innerhalb eines Jahres mehr als 300.000 Exemplare verkaufen lassen. „Wir waren an der Preisverleihung sehr nervös“, verrät Michael Palm dem Anzeiger. „Auch weil wir als heimliche Favoriten ins Rennen gingen“.

Das von vier Berliner Studenten entwickelte Computerspiel „Dorfromantik“ wurde vor zwei Jahren mit dem Deutschen Computerspielpreis als bestes Debüt ausgezeichnet. Zach und Palm erkannten das Potential des digitalen Aufbau-Puzzlespiels und sicherten sich die Rechte für die analoge Brettspielvariante. Ein Glücksgriff: erstmals gewann ein Ableger eines Computerspiels den renommierten Brettspielpreis.

Das Konzept von Dorfromantik ist so einfach wie erfolgreich: es nimmt den Druck aus dem Alltag. „Das kooperative Wohlfühlspiel steckt von Partie zu Partie neue, spannende Ziele, aber verlieren kann man nie“, heißt es in der Jury-Begründung. „Wir schwebten nach der Preisverleihung im Himmel“, so Michael Palm (51), der mit Ehfrau und den beiden Söhnen bei der Preisverleihung war.

Auf ihren Lorbeeren ruhen sich Palm und Zach nicht aus. „Im Herbst zur Spielemesse in Essen erscheint mit ‚Dorfromantik – Das Duell‘ eine eigenständige Variante des Spiels“, verrät Palm, der Dorfromantik auch im echten Leben zu schätzen weiß. Mit seiner Familie wohnt der Spieleautor in der Nähe von Engen im Hegau.