Jetzt läuft‘s. Davon hat man beim Besuch der Schwaketenbad-Baustelle zumindest den Eindruck. Wurde auch Zeit, schließlich musste die Bädergesellschaft Konstanz (BGK), Bauherr des Projekts, im Frühjahr den Eröffnungstermin erneut nach hinten und die Kosten nach oben korrigieren. Doch im Moment passiert einiges im neuen Bad, das immer deutlicher Gestalt annimmt und nun auch von innen einen Vorgeschmack auf das Ergebnis bietet.
Rückblick: Ursprünglich sollte der Neubau des Schwaketenbads im Herbst 2019 fertiggestellt sein, die Kosten wurden damals auf 28,4 Millionen Euro kalkuliert. Durch Hindernisse bei den Erdbauarbeiten und Probleme mit einer Baufirma kam es jedoch bereits 2018 zu ersten Verzögerungen. Und die führten wiederum zu Folgeverzögerungen sowie zu Material- und Lohnpreissteigerungen, wie Robert Grammelspacher, Geschäftsführer der BGK bei einem Rundgang über die Baustelle berichtet. Doch auch der aufwendigen Gestaltung des neuen Bads sind Verzögerungen geschuldet. Die außergewöhnliche Dachkonstruktion sowie die moderne Glasfassade haben es in sich. Seit Herbst arbeitet die BGK für die Fassade nun mit zwei neuen Firmen zusammen. „Jetzt läuft alles reibungslos“, beschreibt Grammelspacher die Zusammenarbeit. „So macht‘s Spaß.“

Und so rechnet die Bädergesellschaft nun mit einem Eröffnungstermin im Frühjahr. Im April 2022 soll das neue Schwaketenbad Badegäste empfangen. Die Kosten für den Bau kalkuliert die Bädergesellschaft mittlerweile auf 41,4 Millionen Euro. Der Bäder-Chef zeigt sich optimistisch, dass beides eingehalten wird. Schließlich laufe nun alles nach Plan, so Grammelspacher.
Bis zum Spätsommer soll die Fassade fertig sein. Und auch in anderen Bereiche gehen die Arbeiten voran. Bis auf das Kinderbecken sind bereits alle Schwimmbecken gefliest, die Duschräume erstrahlen in einem warmen Gelbton und an den großflächigen Betonwänden ist der Betonkosmetiker zu Gange. In Detailarbeit verpasst er den Flächen einen einheitlichen Feinschliff.

Auch die Decke ist bereits fertig, sie zieht sich durch das gesamte Bad. „Wir haben ja drei Dächer“, beschreibt Grammelspacher die Dachkonstruktion, „die gliedern das Bad der Höhe nach.“ Dazwischen sorgen Lichtbänder für viel Helligkeit. Die Glaswände im Inneren erlauben außerdem den Blick durch das gesamte Bad.
Hinter dem aufwendigen, wenn auch außergewöhnlichen, Entwurf des Bads mit seiner markanten Dachlandschaft steht der Bäder-Chef übrigens nach wie vor. Schon weil „es architektonisch eine tolle Konstruktion ist“, so Grammelspacher. Gerade diese besondere Gestaltung löse eine „höhere Aufenthaltsqualität aus“.
Zwei 25-Meter-Becken, ein Nichtschwimmerbecken mit Rutsche, ein Kleinkinderbereich mit Rutsche und Wasserspielfläche, ein Kursbecken, ein Whirlpool, ein Dampfbad eine Infrarotkabine sowie ein Sprungturm erwarten Badegäste im neuen Schwaketenbad. Zudem bietet der Rutschenturm eine mehrspurige Familien- sowie eine Reifenrutsche. Für die Zukunft wären sogar schon die Gegebenheiten für eine dritte Rutsche geschaffen. Neben dem Eingangsbereich ist außerdem Gastronomie vorgesehen und über das Bad gelangt man künftig hinaus auf eine Liegewiese. Hell, offen und modern soll das neue Bad werden – und der Baustellenbesuch lässt diese Atmosphäre auch tatsächlich bereits erahnen.
Dennoch: „Die Entwicklung der Zeitachse und der Kosten ist mehr als ärgerlich“, weiß Grammelspacher. Immerhin bleibe es trotz gestiegener Kosten bei den ursprünglich geplanten Eintrittspreisen für die Badegäste, verspricht der Bäder-Chef. Die Tageskarte für das neue Bad soll künftig 9,50 Euro kosten. Der Aufenthalt für 1,5 Stunden 5,50 Euro und für drei Stunden 7,50 Euro.
Vom Eröffnungstermin im kommenden Frühjahr zeigt sich Grammelspacher überzeugt. Und die aktuelle Baustoffknappheit? Sind da nicht weitere Verzögerungen oder Kostensteigerungen programmiert? Im Moment sei beides nicht absehbar, so Grammelspacher. Doch gerade mit Blick auf den Holzmarkt und die Lieferschwierigkeiten, mit denen die Branche derzeit zu kämpfen hat, sagt er auch: „Wir sind froh, dass die Fichtenlatten der Dachverkleidung schon montiert sind.“