„Das Wichtigste ist, dass wir unseren Kundinnen und Kunden inmitten aller Herausforderungen unserer Zeit als zuverlässiger Partner, Dienstleister und Kreditgeber zur Seite standen“, sagt Martin Schuhmacher, Vorstandsmitglied der Volksbank Konstanz, zum Geschäftsjahr 2021. Was Schuhmacher mit Herausforderungen meint, ist klar: Die Corona-Pandemie, die viele Geschäftsbereiche getroffen hat, die heraufziehende Ukraine-Krise mit Unsicherheit und stark steigenden Energie und Rohstoffpreisen und natürlich die daraus folgende Inflation. Also insgesamt ein Umfeld, das auch Banken als eher schwierig bezeichnen würden. Dennoch stieg die Bilanzsumme um 6,4 Prozent auf 1,528 Milliarden Euro.
Hervorragende Geschäftszahlen
Die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der Volksbank Konstanz und das Wachstum in allen wichtigen Bereichen spiegelte sich in der Steigerung des betreuten Kundenvolumens um 8,6 Prozent oder 256 Millionen Euro auf 3,223 Milliarden Euro wider. Basis der Entwicklung war eine stabile Kreditnachfrage und ein Zuwachs im Wertpapiergeschäft und bei den Kundeneinlagen. Die Kundenkredite legten um 4,7 Prozent oder 60 Millionen Euro auf 1,317 Milliarden Euro zu, die Kundeneinlagen erhöhten sich um 9,6 Prozent oder 93 Millionen Euro auf 1,070 Milliarden Euro.

Negativzinsen nur für Geschäftskunden
Durch die Einschränkungen in verschiedenen Branchen und das allgemeine Bedürfnis nach Sicherheit haben viele Kunden ihr Geld lieber angelegt. Dies habe sich im aktuellen Niedrigzinsumfeld gerade bei Investmentfonds niedergeschlagen. Das Ergebnis für die Bank: Der Povisionsüberschuss stieg von 11,2 Millionen im Jahr 2020 auf 12 Millionen im Jahr 2021. Eine Steigerung von 7,4 Prozent.
Das Geld einfach liegen zu lassen bringt derzeit niemand etwas. Schon gar nicht bei der sich abzeichnenden hohen Inflation. Negativzinsen werden aber nur von Geschäftskunden und auch nur ab einer Einlage von 100.000 Euro verlangt. „Wir berechnen dabei 0,5 Prozent“, so Schuhmacher. „Wir geben also lediglich die uns entstehenden Kosten weiter.“ Privatkunden werden – Stand heute – noch nicht belangt.
Robustes Kreditgeschäft
Weiterhin niedrige Zinsen haben aber auch Immobilienkäufer und Häuslebauer – wie in den Vorjahren – auf den Plan gerufen. Die Nachfrage nach privaten Immobilienfinanzierungen ist bei der Volksbank Konstanz weiterhin hoch. Auch bei energetischen Sanierungen konnte die Bank vielen Kunden behilflich sein. Dank eines guten Kreditwachstums konnte der Zinsüberschuss gegen den Trend um 1,5% auf 22,2 Millionen Euro gesteigert werden. „Den Wirkungen einer über viele Jahre bestehende Negativzinspolitik der EZB können auch wir nicht vollständig entgehen“ so Martin Schuhmacher, „allerdings zeigt gerade unser Gesamtergebnis 2021, dass wir immer wieder die richtigen Antworten finden und diesen Herausforderungen gewachsen sind.“

Jahresüberschuss auf normalem Niveau
Mit einem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 15,147 Millionen Euro nach 10,532 Millionen Euro im Jahr 2020 zeigte sich die Ertragslage der Bank mehr als stabil. „Wir haben auch ein gutes Gefühl dabei, wenn wir unter den aktuellen Rahmenbedingungen und Ereignissen unseren Fonds für allgemeine Bankrisiken um 9 Millionen Euro erhöhen können“, ergänzt Sabine Meister aus dem Volksbank-Vorstand.
Der Jahresüberschuss betrug 2 Millionen Euro und lag damit auf dem Niveau der Vorjahre.

Bonus zum Geburtstag
Neben der zweiprozentigen Basis-Dividende für alle Mitglieder packt die Volksbank Konstanz in diesem Jahr noch einmal zwei Prozent als Bonus-Dividende oben drauf. „Dies soll gerade im Jahr unseres 160-jährigen Bestehens ein Dankeschön an unsere Mitglieder verstanden werden“, so Meister. Insgesamt werden in diesem Jahr 316.000 Euro an Dividenden ausgeschüttet. Der Geburtstag der Bank ist übrigens am 18. August. Was am Lutherplatz geplant ist, ist jedoch noch nicht klar.
Öffnungszeiten in Allensbach werden erweitert
Am Filialnetz sind in diesem Jahr kaum Veränderungen zu erwarten. Gerade die Versorgung mit Bargeld will man weiterhin großflächig und im gesamten Geschäftsgebiet sicherstellen. In der Filiale Allensbach soll es zudem ab 1. Juli eine Erweiterung der Geschäftszeiten geben. „Wir haben festgestellt, dass der Bedarf hier größer ist, als wir uns dies gedacht haben“, so Meister. Die genauen Öffnungszeiten will die Bank nun intern neu überarbeiten und dann bekannt geben.