Nach einer am Donnerstag im Landkreis Konstanz zu verzeichnenden Welle von Anrufen durch Telefonbetrüger bei meist älteren Menschen, vorwiegend mit der Masche „Schockanruf“, konnte ein dringend tatverdächtiger Mann bei einer geplanten Geldübergabe am Donnerstagnachmittag in Konstanz vorläufig festgenommen werden.
Bei „Schockanrufen“ wird durch die Betrüger beim Anruf der meist älteren Menschen vorgegaukelt, dass ein naher Angehöriger einen schweren Unfall verursacht habe und nun, zur Vermeidung einer Haftstrafe, eine hohe Kautionszahlung meist im hohen fünfstelligen Bereich fällig sei. Bei den Anrufen geben die Telefonbetrüger vor, von der Staatsanwaltschaft zu sein, der Polizei, von einer Anwaltskanzlei oder von einer ähnlichen Institution.
Nachdem der betrügerische Anrufer oder die Anruferin durch geschickte Gesprächsführung den Angerufenen unter Ausnutzung dessen „Schockzustandes“ über die schlimme Nachricht entsprechend manipuliert hat, wird eine Geldabholung durch angebliche Mitarbeitende der Staatsanwaltschaft, der Polizei oder einer Anwaltskanzlei vereinbart. In den meisten der bisher der Polizei bekanntgewordenen Fällen am Donnerstag blieben die betrügerischen Anrufe für die Täter erfolglos und die Betrugsversuche wurden von den Angerufenen erkannt.
60-jährige Frau informiert Polizei
In einem Fall erkannte auch eine beinahe 60-Jährige aus Konstanz den Betrugsversuch, als sie am Donnerstagmittag von einem angeblichen Staatsanwalt angerufen wurde. Allerdings ging dir Frau zum Schein zunächst auf die Forderungen des Betrügers ein, verständigte dann aber parallel die Polizei. Bei der vom betrügerischen Anrufer forcierten Geldübergabe am Donnerstagnachmittag in der Mannheimer Straße in Konstanz-Wollmatingen schlugen die eingesetzten Beamten dann zu und konnten einen 25-jährigen Mann bei der fingierten Geldübergabe vorläufig festnehmen. Gegen den 25-jährigen und aus Polen stammenden Mann lag bereits ein Haftbefehl wegen gleichgelagerten Delikten vor, sodass der Mann noch am Donnerstag in Haft genommen werden konnte. Auch in diesem Fall ermittelt die Kriminalpolizei gegen mögliche Hintermänner.