„Kusslos“ heißt das neue Stück des Theaters der Hochschule, dessen Thema auf „Der Kaufmann von Venedig“ von Shakespeare zurück geht. Auch wenn sich die Welt seit der Entstehung im 16. Jahrhundert stark verändert hat: „Das Thema Ausgrenzung und Abwertung von Mitmenschen ist jedoch immer noch aktuell“, sagt Anna Hertz, Theaterpädagogin der HTWG. Im Rahmen des Kurses „Dramatisches Schreiben“ im Studium generale der HTWG haben die Architekturstudentin Annika Klement und der Gesundheitsinformatikstudent Hani Asfoor das Shakespeare-Stück in eine Neufassung umgeschrieben.

Und darum geht es in „Kusslos“

Im Inselstaat Atlantika herrscht ein striktes Wertesystem, in dem „Geküsste“ sich von „Kusslosen“ unterscheiden. Die Geküssten, sind privilegiert, die Kusslosen können es hier kaum weiter als zu Dienenden der Oberschicht bringen. Nur der Kusslose Herr Orca, hat sich durch die Tätigkeit als zinsschwerer Geldverleiher eine besondere Stellung in Atlantika erarbeitet, die für ihn und seine Familie in der Vergangenheit viele Opfer gekostet hat. Durch eine „glückliche“ Fügung, bekommt er die Gelegenheit, sich für alle Ungerechtigkeiten zu rächen, die ihm und Seinesgleichen in Atlantika widerfahren sind. Er spielt ein gefährliches Spiel mit dem Geküssten Geschäftsmann Herrn Stör.

Herr Stör ist wohlhabend, aber unglücklich verliebt in seinen jungen Freund Scampi. Dieser wiederum liebt Delfin von Pazifika, die hohe Ansprüche an einen Mann und die Liebe stellt. Sie hat sich ein kompliziertes Auswahlverfahren ausgedacht, um „den Richtigen“ zu finden. Er muss nicht nur wohlhabend sein, sondern auch intelligent und humorvoll. Ob Scampi der Mann ihrer Träume ist?

Scampi bittet Herrn Stör, ihm Geld zu leihen, damit er als Bewerber für Delfin in Frage kommen kann. Da sich dessen Güter jedoch zur Zeit auf hoher See befinden, wird auch Herr Stör sich Geld leihen müssen. Und da kommt Herr Orca ins Spiel ...

Darüber hinaus entspinnt sich eine Geschichte, die von der kusslosen Tochter Orcas erzählt, die den geküssten Nautilus liebt, von der alternativen Band „Algengrütze“, von merkwürdigen Prinzen und dem Babysitter Boje.