Wie sieht der Alltag im Rettungsdienst aus? Einen Einblick will die Sat1-Sendung „Lebensretter hautnah – Wenn jede Sekunde zählt“ ihren Zuschauern geben. In der Doku-Reihe werden echte Rettungskräfte bei realen Einsätzen gezeigt. In der aktuellen Staffel mit dabei: Denise Sarstedt und Dennis Eichenbrenner vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Konstanz. Mehrere Wochen wurden die beiden bei ihrer Arbeit von einem Kamera-Team begleitet. Die erste Folge lief bereits gestern. Doch auch in den kommenden Wochen ist das Konstanzer Team immer wieder in der Sendung zu sehen. Dennis Eichenbrenner erzählt uns von den Dreharbeiten und warum ihn das TV-Format positiv überrascht hat.
Insgesamt drei Wochen über den Sommer verteilt hat die Good Times Fernsehproduktions-GmbH für „Lebensretter hautnah“ mit Denise Sarstedt und Dennis Eichenbrenner gedreht. „Das war ein riesiges Team von bis zu 18 Leuten“, erzählt Dennis Eichenbrenner. „Die kamen morgens und haben den gesamten, regulären Arbeitstag gefilmt.“ Ob dabei keine besonders spannenden Szenen gestellt wurden? „Nein, das waren alles echte Einsätze“, erklärt der Notfallsanitäter.
Heikle Situationen
Damit der Blick über die Schulter der Lebensretter möglichst facettenreich ist, wurden sowohl der Rettungswagen als auch die Rettungskräfte selbst vor Drehstart zusätzlich mit Kameras bzw. Bodycams ausgestattet. Gerade in heiklen Situationen, wenn ein voll ausgerüsteter Kameramann im Weg steht und den Einsatz gefährden würde, eine sinnvolle Alternative, erklärt Eichenbrenner. Denn: „Wir haben auch bei den Dreharbeiten zuerst höchsten Wert darauf gelegt, dass die Patienten gut versorgt werden.“

Gar nicht so einfach, wenn man von einem Film-Team begleitet wird, oder? „Das Team war super professionell und überhaupt nicht aufdringlich“, erzählt Eichenbrenner. Und zudem überraschend hilfreich: Zum Beispiel als die Retter einen Mann in die Klinik transportieren mussten, und das Film-Team dessen an Alzheimer erkrankte Ehefrau informierte. „Wir waren positiv überrascht, wie einfühlsam das Team mit Angehörigen und Patienten umgegangen ist.“

Insgesamt habe der Dreh Denise Sarstedt und Dennis Eichenbrenner viel Spaß gemacht. „Es war auf jeden Fall eine wahnsinnig gute Erfahrung“, so Eichenbrenner. „Auch wenn der Dreh während der Arbeit natürlich eine Herausforderung war.“ Schließlich guckt einem ja nicht jeden Tag ein Film-Team über die Schulter. „Das war schon spannend.“
Einverständnis der Patienten
Spannend war es bestimmt auch für einige Patienten, die in einer solchen Situation meist schon genug Aufregung verarbeiten müssen. Ganz zu schweigen von den Patienten, die unter Umständen in dem Moment gar nicht selbst in der Lage sind, zu entscheiden, ob sie gefilmt werden wollen. „Wenn es besonders heikel war, haben sich die Kameraleute zurückgehalten“, erklärt Eichenbrenner. „Im Nachhinein konnten die Patienten dann entscheiden, ob die Aufnahmen aus der Bodycam verwendet werden dürfen.“ Und wurden dann einige Zeit später vom Film-Team zusätzlich interviewt.

„Ich war überrascht, wie viele Patienten dafür offen waren, dass der Einsatz mit ihnen im Fernsehen gezeigt wird“, sagt Eichenbrenner. Demnach hätten einige die Gelegenheit genutzt, um den Rettungskräften ihren Dank auszusprechen und auf deren Arbeit aufmerksam zu machen.
Außenstehenden den Alltag eines Rettungs- oder Notfallsanitäters näherzubringen ist nicht leicht, weiß Dennis Eichenbrenner. „Den allermeisten Menschen fehlt ein realistischer Eindruck von unserer Arbeit.“ Das merke er in Gesprächen immer wieder. Umso wertvoller sei es deshalb, dass man bei „Lebensretter hautnah“ einen solchen Eindruck vermittelt bekomme. Mit dem DRK-Team aus Konstanz in den nächsten Wochen sogar direkt vom Bodensee.