Später als erwartet, teurer als geplant. Doch nun ist „das neue feucht-fröhliche Wohnzimmer für die kleinen und großen Konstanzer“, wie es Bürgermeister Andreas Osner bei der Eröffnungsfeier am 1. April nannte, fertig. Ein großer Tag für Konstanz: Wir haben unser Schwaketenbad wieder!
Wo wart ihr am 4. Juli 2015?
Sieben Jahre ist der verheerende Brand des alten Bads her. Am 4. Juli 2015 hatte sich ein Schwelbrand, entstanden bei Arbeiten, durch das Dach gefressen. Trotz großer Anstrengung der Feuerwehr fiel das gesamte Gebäude letztendlich den Flammen zum Opfer. 52 Menschen waren damals im Schwaketenbad. Sie wurden zum Glück nicht verletzt.
Die Zerstörung des Bads traf Konstanz ins Herz. „Sie wissen noch genau, was Sie am Brandtag getan haben“, sagt Bäderchef Robert Grammelspacher bei der Eröffnungsfeier. „Auch das zeichnet die Verbundenheit aus.“

Verzögerungen und Kosten
Nach dem Brand war schnell klar: Es soll ein neues Schwaketenbad geben. Und in diesem Zuge gleich ein größeres, erinnert sich Bürgermeister Andreas Osner. Schon im Dezember 2017 folgte der Spatenstich. Mit 22 Monaten Bauzeit und 28,8 Millionen Euro Kosten wurde kalkuliert. Am Ende sollten es mehr als vier Jahre und rund 41,6 Millionen Euro werden.
Als Gründe für die Verzögerungen und Kostensteigerung nannte BGK-Geschäftsführer Norbert Reuter die Baukonjunktur, die genau zu diesem Zeitpunkt überhitzt gewesen sei, sowie Schwierigkeiten durch das vorgeschriebene, europaweite Ausschreibungsverfahren.

Wer den Bau des neuen Bads verfolgt hat, erinnert sich: Schon durch Hindernisse bei den Erdarbeiten und Problemen mit einer Baufirma kam es früh zu ersten Verzögerungen. Die wiederum zu Folgeverzögerungen führten. Auch die außergewöhnliche Dachkonstruktion barg Risiken: „Der Entwurf lebt von der Dachlandschaft“, erklärte Arnold Wild 2020 bei einem Baustellen-Rundgang. Hier sind etwa unterschiedliche Raumhöhen verbunden. Gerade das mache die Planung und die Planübergabe der einzelnen Gewerke komplex, sagte der Projektleiter damals.
Das neue Bad
Heute sorgt dieser markante Entwurf für besonders viel Licht im neuen Schwaketenbad. Ebenso wie die moderne Glasfassade. Insgesamt ist das Bad von einer hellen, offenen Atmosphäre geprägt.
Zwei Schwimmer-, ein Nichtschwimmer-, ein Warm-, ein Springer- und ein Kursbecken mit höhenverstellbarem Boden sowie eine Dampfsauna, eine Infrarotkabine und zwei Rutschen bietet das neue Bad. Zudem einen Gastronomiebereich.
Begegnungen mit dem weiblichen Geschlecht
Die Verbundenheit der Konstanzerinnen und Konstanzer zum Schwaketenbad wird bei der Eröffnungsfeier in vielen Momenten deutlich. Stadtwerke-Sprecher Josef Siebler erinnert etwa daran, dass hier viele Bürgerinnen und Bürger das Schwimmen gelernt, oder auch Kindergeburtstag gefeiert haben. OB Uli Burchardt denkt zurück an „wichtige erste Begegnungen mit dem weiblichen Geschlecht“. Und Norbert Reuter weiß, dass der Brand des alten Bads damals „eine große Lücke gerissen“ hat. Ein Ereignis, das auch bei der BGK für Tränen gesorgt habe, berichtet Robert Grammelspacher.
Umso schöner, dass Konstanz nun sein Schwaketenbad zurück hat. Über den gelungenen Bade-Start freut sich sicher nicht nur Bauherrin BGK, sondern auch die Vereine, Schulen und viele Familien in der Region.
Unser April-Scherz
Die Redaktion des Konstanzer Anzeigers hat die Eröffnung des Schwaketenbads mit Spannung erwartet. Schließlich haben auch die Redakteurinnen und Redakteure der Wochenzeitung schöne Erinnerungen an die Stunden, die sie im Bad verbracht haben. Deshalb haben sie sich für den 1. April einen liebevollen Scherz erlaubt. Welchen? Das kann man hier nachlesen:
Mehr Infos zum neuen Bad gibt es unter www.schwaketenbad.de