Man muss schon genau hinschauen, um die neuen Elektrobusse von ihren Dieselvorfahren zu unterscheiden: Eine etwas kompaktere Bauweise und eine neue Front, ansonsten glänzt der elektrische Rote Arnold wie gehabt in seiner traditionellen roten Lackierung. Auch im Innenraum ist nichts vom neuen E-Zeitalter zu spüren. Doch dann startet Stadtwerke-Chef Norbert Reuter persönlich den neuen E-Bus und startet mit den Medienvertretern zur Probefahrt durchs Industriegebiet.
Und sofort fällt auf, was den E-Bus hörbar von seinen Dieselvorgängern unterscheidet: Kein Motorheulen beim Anfahren, kein Quietschen beim Bremsen, der E-Bus gleitet fast geräuschlos durch den Feierabendverkehr. Das Gefühl kennen Buskunden bislang nur von den Anhängerbussen der Stadtwerken.
Der Rote Arnold soll bis 2035 vollständig elektrisch unterwegs sein
Doch nicht nur die Ohren werden in Zukunft beim Busfahren geschont, sondern auch das Klima. Dieselbusse sind in Konstanz ein Auslaufmodell. „Unser Ziel ist es, dass der Rote Arnold bis zum Jahr 2035 vollständig elektrisch unterwegs ist“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Reuter.

Die E-Busse werden mit Ökostrom geladen, pro Tag und Bus werden 90 Liter Diesel eingespart, pro Jahr mehr als 300 Tonnen CO2. Die Batterien werden so lange halten wie die Busse, davon gehen die Stadtwerke aus. Die ersten sechs E-Busse haben mitsamt einer neuen Ladestation auf dem Werksgelände fünf Millionen Euro gekostet, knapp die Hälfte stammt aus Fördergeldern. „Die Zukunft des Roten Arnold wird elektrisch sein, das steht fest“, sagte OB Uli Burchardt vor Beginn der Probefahrt.
Im Februar sollen die neuen E-Busse von Mercedes Benz auf den Linien 6 und 14 in Dienst gehen. Zu erkennen sind die Flüsterbusse am Buchstaben E (für Elektromotor) am Ende des Kennzeichens. Jedes Jahr sollen vier weitere E-Busse beschafft werden.