Vor zehn Jahren wurden die „Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen“ zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Anlässlich des 10. Jahrestages hat sich der Förderverein Pfahlbau-Welterbestätte Litzelstetten-Krähenhorn etwas ganz besonders ausgedacht: Ein Alpenrelief aus Bronze, das alle 111 Fundstätten zeigt. 15 der insgesamt 111 Fundstätten befinden sich in Baden-Württemberg, davon alleine drei in Konstanz, darunter auch die Litzelstetter Fundstätte „Krähenhorn“.

Am Seeufer gebaut

1854 entdeckte man in Obermeilen am Zürichsee den ersten Pfahlbau und erkannte dessen Bedeutung. Die Entdeckung weiterer Pfahlbauten fand weltweite Beachtung. Im 19. Jahrhundert stellte man sich vor, dass die Pfahlbaudörfer auf Plattformen im See standen. Heute wissen wir, dass die Häuser an den Seeufern gebaut wurden.

Bereits 1899 entdeckt

Rund um den Überlinger See sind eine ganze Reihe von Resten früherer Pfahlbausiedlungen gefunden worden. Alleine am Bodensee-Ufer von Litzelstetten wurden fünf Fundstellen beschrieben: Ebnewiesen, Rainwiesen, Hasenwiesen, Krähenhorn und Staudershag. Exemplarisch wurde Litzelstetten-Krähenhorn als eine der 111 Fundstätten für das UNESCO-Welterbe ausgewählt. Die Fundstelle wurde bereits 1899 entdeckt. Die Funde konnten der Zeit zwischen 3833 und 3805 vor Christus zugeordnet werden.

Das Modell des Alpenreliefs wurde in 1:1-Größe von 170 x 95 cm von der HTWG Konstanz bis Ende 2020 fertig gefräst. In der Kunstgießerei Amriswil (Thurgau) wurde ein Negativabdruck als Vorstufe für den eigentlichen Bronzeguss angefertigt. Der Förderverein hat für das Relief bereits über 31.000 Euro gesammelt, die Kosten belaufen sich auf ca. 34.000 Euro.

Am kommenden Sonntag, 27. Juni, präsentiert der Förderverein „Krähenhorn“ das originalgroße 3D-Modell für den spätere Bronzeguss. Es besteht die Gelegenheit, sich mit den Projektbeteiligten über das Konzept und die Umsetzung zu unterhalten, die weitere Planung und Vorgehensweise zu erfahren und den Austausch mit den Pfahlbau- und Welterbe-Interessierten zu suchen.

Das Landesamt für Denkmalpflege stellt das aktuellste Informationsmaterial zum Mitnehmen zur Verfügung. Der Förderverein bietet seine Geschenkartikel rund um das Pfahlbau-Welterbe an. Kalte Getränke werden ebenfalls angeboten.