Voller Enthusiasmus berichtet Frederic Huff, 1. Zunftmeister der Narrenzunft Moorschrat Dettingen-Wallhausen e.V., über den bisherigen Stand in Sachen Seenarrentreffen, das in diesem Jahr vom 10. bis 12. Februar in Dettingen stattfindet.
„Natürlich haben wir uns extra dieses Jahr ausgesucht, um das Treffen auszurichten. Das passt zu unserem 60. Geburtstag“, erzählt Huff und setzt mit einem breiten Grinsen nach: „und 2038 haben wir auch schon für das nächste Jubiläum geblockt.“ Wer rechnen kann weiß, dass dann 75 Jahre Verein gefeiert wird.
Freitag, 10. Februar: ab 19 Uhr Nachtumzug, anschließend närrisches Treiben in den Besenwirtschaften und der Moorschrathalle mit DJ Snapback
Samstag, 11. Februar: 14 Uhr Narrenbaumumzug mit Narrenbaumstellen auf dem Dorfplatz und närrischem Treiben in den Besenwirtschaften und am 20 Uhr ist der Geburtstagsabend in der Moorschrathalle.
Sonntag, 12. Februar: 10 Uhr Narrenmesse in St. Verena, 11 Uhr Zunftmeisterempfang im Pfarrheim 14 Uhr Seenarrenumzug und närrisches Treffen in den Besenwirtschaften wund der Moorschrathalle.
Ob das dann noch unter der Regio von Frederic Huff abläuft, bleibt offen, aber die Hoffnung der Mitglieder im Narrenrat geht eindeutig in diese Richtung. „Er macht das gut als Zunftmeister“, hört man die Männer den jungen Mann loben, der dieses Amt seit 2019 innehat und ein wenig überrascht ist, dass es doch so viele organisatorische Dinge zu beachten gibt. „Ich war 2013 als normaler Hästrager beim letzten Seenarrentreffen in Dettingen dabei“, verrät er: „Seitdem haben sich die Bestimmungen was Ordnung und Sicherheit angeht massiv verschärft!“ Nicht verschärft wurden dagegen die Regeln in Sachen Umzugsreihenfolge. „Wir haben die Abfolge ab Nummer 12 ausgelost“, erzählt er mit Hinweis darauf, dass die ersten immer festgesetzt sind innerhalb der Seenarren.
Der Begeisterung tun all diese kleinen organisatorischen Herausforderungen aber keinen Abbruch, wie Joachim Görig, ebenfalls im Narrenrat, einwirft: „Natürlich hat man zwischendurch mal einen Hänger, aber aufgeben. Niemals!“ Nickend stimmen dieser Aussage die anderen Herren und Damen zu, die mittlerweile zum Vorbereitungstreffen eingetrudelt sind. Stolz berichten sie von ihren rund 140 aktiven Mitgliedern im Verein die in den verschiedensten Untergruppen organisiert sind. Huff wirft ein: „Aus all diesen Gruppen haben wir Helfer für das Wochenende, viele sind sogar mehrfach am Start.“
Nun braucht es nur noch das passende Wetter, hört man in der Runde raunen und ja, ansonsten ist alles bereit für die drei Tage „Sogar jede Menge Halteverbotsschilder stehen bereit“, so Görig mit einem kleinen Wink in Richtung Sicherheitskonzept, das vom Verein selbst erstellt wurde. Selbst hergestellt wurden auch zirka 28 Tausend neue Bändel, die mittlerweile auf rund dreieinhalb Kilometer Strecke hängen.
Hängengelassen wird man bei den Moorschrats nicht; höchstens ein bisschen geärgert.Aber das ist natürlich mit der Entstehungsgeschichte der Moorschrate verbunden, die Zunftmeister Huff, selbst nach eigener Aussage mit Geburt eingetreten, auf Knopfdruck und gern zum Besten gibt. Tatsächlich soll es in den Mooren vor Dettingen Moorgeister gegeben haben, die die Dettinger Bevölkerung ärgerten. Die Sage erzählt, dass die Schrate nachts spukten und mit Irrlichtern die Menschen ins Moor, dem heutigen Kabesland, lockten, um sie zu necken. So trafen sich im Jahr 1963 acht Männer und gründeten eine Narrenzunft. Der Moorschrat wurde auf diese Art zum Sinnbild dieser Zunft und ist bis heute das Wahrzeichen der Dettinger-Wallhausener Fasnacht.
Der Verein selbst bemüht sich eine lebendige, traditionelle und vielfältige Fasnacht zu leben und zu erhalten. Dabei haben sie alle zusammen sichtlich Spaß, allen voran ihr Zunftmeister, der die Gemeinschaft in diesem Verein über alles schätzt und sich auf das Seenarrentreffen im Februar freut: „Wir haben beim Nachtumzug 31 und am Sonntag 39 Gruppen, das sind zwischen 1000-2000 Teilnehmer“, erzählt er zufrieden: „Es gibt an dem Wochenende mehrere Verkaufsstände und Besenwirtschaften und ja, es wird am Samstagabend einen Geburtstagsabend geben. Das ist so ein bisschen wir die kleine Schwester des Bunten Abends, ebenfalls mit Aufführungen und natürlich ein paar Gratulanten.“
Besonders freut er sich auf den Auftritt der befreundeten Sternschnuppen Bockeroths aus der Nähe von Bonn, die mit zirka 25 Tänzern in Dettingen aufschlagen. „Nach der Fasnacht ist vor der Fasnacht“, so Huff mit einem Blick auf den Stapel Papiere vor sich, und dieser Blick erinnert fast ein wenig an einen Moorschrat.