In seiner Jahresbilanz stellt das Hauptzollamt Singen immer auch „besonders erwähnenswerte Erfolge“ vor. Wir haben drei Beispiele aus dem Jahr 2021 ausgewählt.
Pokémon-Schmuggel
Im Dezember 2021 wurde am Grenzübergang Bietingen einen Schmuggelversuch aufgedeckt, bei dem insgesamt 700 Pokémon-Sammelkarten ohne Anmeldung über die Grenze gebracht werden sollten. Das Rauschgift, Waffen und Bargeld illegal über die Grenze verbracht werden, ist für die Zöllner des Hauptzollamts Singen Routine. Der Schmuggel von Pokémon-Sammelkarten ist jedoch selbst für die erfahrenen Kontrolleure nicht alltäglich. Dabei gab der 31-jährige Mann bei der Einreise nach Deutschland auf Befragen gegenüber den Zöllnern an, keinerlei anmeldepflichtigen Waren mit sich zu führen.
Im Fahrzeug des tschechischen Staatsangehörigen fanden die Zöllner in einem Karton jedoch 700 Pokémon-Sammelkarten. Die anschließende Recherche der Beamten ergab, dass die begehrten Sammelkarten insgesamt einen Wert von fast 1.800 Euro hatten. Gegen den 31-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts der versuchten Steuerhinterziehung eingeleitet. Nach dem Bezahlen der Einfuhrabgaben in Höhe von fast 390 Euro und einer Sicherheitsleistung für die zu erwartende Strafe in Höhe von 350 Euro konnte der Mann seine Fahrt mit den Sammelkarten fortsetzen.
Drogen bis unters Dach
Im Oktober 2021 wurden bei einer Fahrzeugkontrolle auf der Bundesstraße 33, Höhe Allensbach-Hegne, 53 Kilogramm Marihuana aufgefunden. Die Drogen stapelten sich im Schmugglerfahrzeug bis unter das Dach.
Aufgefallen war der Zollstreife das vollbepackte Fahrzeug mit Schweizer Zulassung bereits am Ortsausgang von Konstanz. Auf Höhe Allensbach-Hegne gelang es den Zöllnern dann das Fahrzeug für eine Kontrolle aus dem Verkehr zu ziehen. Der 54-jährige Fahrer gab auf Befragen gegenüber den Zöllnern an, dass er gerade aus der Schweiz eingereist sei und eine größere Menge THC-freier Cannabisblüten zu medizinischen Zwecken transportieren würde.

Ein Vorort durchgeführter Schnelltest und der Einsatz eines Rauschgiftspürhundes brachten jedoch etwas anderes zutage: Die elf im Fahrzeug aufgefundenen vakuumierten Beutel enthielten keineswegs nur rauschfreie Cannabisblüten, sondern insgesamt 53 Kilogramm THC-haltiges Marihuana. Wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz wurde gegen den 54-Jährigen ein Strafverfahren eingeleitet. Die Betäubungsmittel, im Straßenverkaufswert von über einer halben Million Euro, wurden durch die Zöllner sichergestellt.
Der Mann wurde vorläufig festgenommen und dem Haftrichter beim Amtsgericht Konstanz vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Konstanz erging gegen ihn Haftbefehl.
Schmuggel von antiken Degen
Im Oktober 2021 wurden bei einer Kontrolle in einem Paketshop in Konstanz antike Degen im Wert von 2.500 Euro entdeckt. In den Fokus der Kontrolleure geriet das Paket jedoch erst, als sie es mit Hilfe einer mobilen Röntgenanlage durchleuchteten. Bei der Auswertung der Röntgenbilder wurde den Zöllnern dann schnell klar, dass sie den Inhalt der Sendung genauer unter die Lupe nehmen sollten. Nachdem sie das Paket öffneten, kamen zehn antike Degen zum Vorschein.
Wie die nachfolgenden Ermittlungen ergaben, wurden die Sammlerstücke vom einem 68-jährigen Mann ohne zollrechtliche Abfertigung aus der Schweiz nach Deutschland verbracht und dort zum Weiterversand bei dem Paketshop aufgegeben.

Durch ein in Auftrag gegebenes Gutachten wurde für die Degen ein Gesamtwert in Höhe von knapp 2.500 Euro ermittelt. Wegen des Nichtanmeldens der Waren wurde gegen den 68-Jährigen ein Steuerstrafverfahren eingeleitet. Neben den Gutachterkosten und den Einfuhrabgaben in Höhe von insgesamt über 1.000 Euro, musste der Mann noch 1.000 Euro Sicherheitsleistung für die zu erwartende Strafe bezahlen.