Eisenbach im Hochschwarzwald hat 2190 Einwohner und feiert dieses Jahr den 500. Geburtstag mit einem interessanten, abwechslungsreichen und attraktiven Programm. Wir haben mit Bürgermeister Karlheinz Rontke über die beschauliche, landschaftlich reizvolle und Industriestarke Gemeinde im Hochschwarzwald gesprochen.

Herr Rontke, was ist für Sie Eisenbach?

Eisenbach ist für mich persönlich ein liebenswerter Wohnort, an dem ich meine Arbeit als Bürgermeister sehr gerne verrichte. Im Ortsteil Oberbränd, wo ich wohne, genieße ich bei entsprechendem Wetter vor allem die tolle Aussicht auf die Alpen. Eisenbach ist aber auch der Ursprung patentierter Erfinder, mit heute vielen innovativen Unternehmen und Betrieben, die zahlreiche attraktive Arbeitsplätze für die gesamte Region bieten. Wir haben jeden Tag 1800 Einpendler – das ist bei unserer Einwohnerzahl sehr viel. Eisenbach (Hochschwarzwald) mit den Ortsteilen Eisenbach, Schollach, Bubenbach und Oberbränd liegt in einer sehr schönen Gegend und bietet sich als Erholungsort mit einem vielseitigen Sportangebot in allen vier Jahreszeiten an.

Und wir feiern ins diesem Jahr 500 Jahre Eisenbach mit einem tollen Programm.

Was bietet Eisenbach seinen Bürgern und denen, die es werden wollen?

Wir haben eine gute Infrastruktur mit allen weichen und harten Standortfaktoren. Wir brauchen in unserem Kindergarten dringend mehr Plätze und werden ihn in diesem Jahr rund 1,2 Millionen Euro in die Erweiterung investieren.

Die Grundschule ist auf dem Weg zu einer Ganztagesbetreuung, auch hier müssen wir am Ball bleiben – und wir haben mit dem Eisenbacher Landmarkt von Isolde Müller ein Geschäft mit einer großen Auswahl und regionalen Produkten. In der Wolfwinkelhalle können größere Veranstaltungen stattfinden und mit der Heimatstube besitzen wir ein kleines aber feines Museum. In allen Ortsteilen findet ein reges Vereinsleben statt.

Sie sprechen gerade die Vereine an...

Mit insgesamt 26 Vereinen sind wir gut aufgestellt und kulturell, wie sportlich bestens abgedeckt – und die Vereine pflegen ein beispielhaftes Miteinander. Gerade in Bezug auf die zahlreichen Veranstaltungen zu unserem Jubiläum haben die Vereine ihre Mitarbeit signalisiert.

Industrie und Handwerk sind bestens vertreten?

Wie bereits erwähnt haben wir mit Unternehmen August Weckermann, IMS: Gear, Framo Group, Tritschler Feinmechanik, GSC Schwörer und Winterhalder Formtechnik namhafte Firmen in unserer Gemeinde, darunter auch Weltmarktführer. Darüber sind wir natürlich sehr froh und bieten im Gewerbegebiet Rütte II die Möglichkeit für Betriebserweiterungen oder Neuansiedlungen. Was das Handwerk betrifft, sind bei uns vor Ort die meisten Gewerke vertreten – das ist auch nicht so selbstverständlich.

Welche Rolle spielt der Tourismus in Eisenbach?

Wir können mit rund 41 000 Übernachtungen im Jahresschnitt nicht mit den stärksten Urlaubsorten im Hochschwarzwald mithalten, sind aber auf unserem Niveau zufrieden. Vor allem im Ortsteil Schollach können Feriengäste in einem wildromantischen Schwarzwaldtal Ruhe und Natur pur genießen. Angeboten werden hier auch Ferien auf dem Bauernhof.

Wir haben einen Wohnmobilstellplatz mit Alpenblick, einen Skilift und zahlreiche Wanderwege im Sommer und Langlauf-Loipen im Winter. Der Skiclub Bubenbach bietet sogar eine Loipe mit Flutlicht an.

Wie eingangs erwähnt, wird Eisenbach 500 Jahre alt. Wie wird das Jubiläum gefeiert?

Die Geschichte von Eisenbach ist interessant, spannend und hat viel Facetten. Zum Beispiel den Abbau von Eisenerz, sowohl im Berg mit zahlreichen Stollen, als auch überirdisch. Aber auch die Schwarzwälder Uhren und die Industrialisierung spielen eine große Rolle. Bereits beim Neujahrsempfang haben die Festivitäten begonnen und wir haben die ganzen 500 Jahre Revue passieren lassen.

Es gibt verschiedene Vorträge, eine Krimiwanderung, eine Dampfmaschinenausstellung, ein Mittelalterfest, ein „Spielt mit“ – Sonntag für Klein und Groß, ein Open-Air-Konzert mit vier Bands aus der Region, eine stimmungsvolle Waldweihnacht – und Erzbischof Stephan Burger aus Freiburg stattet Eisenbach einen Besuch ab. Insgesamt können wir uns auf ein tolles Programm das ganze Jahr über freuen.

Eine letzte, wichtige Frage – wie sehen Sie Eisenbach in der Zukunft?

Wir müssen versuchen die gute Infrastruktur sowie den Industriestandort zu erhalten und zu verbessern. Vor allem für junge Menschen, die hier bleiben oder herziehen wollen, müssen wir Bauplätze zur Verfügung stellen – da sind wir mit Hochdruck dran.

Wir haben ein Leerstandsmanagement ins Leben gerufen: Leerstehende Häuser, Höfe, Anwesen sollen für Familien, die aufs Land ziehen wollen, attraktiv gemacht und vermarktet werden. Wir wollen den Tourismus in allen Bereichen forcieren und in die Schule investieren. Insgesamt sind uns die Ortsteile in der Zukunft genauso wichtig.

Fragen: Jürgen Müller