Er ist ein Künstler der Fotografie und die Kamera war schon immer sein ständiger Begleiter – und er ist ein kreativer Kopf. Die Rede ist von Sebastian Wehrle, geboren in Simonswald und „in einem Dorf zwischen drei Bauernhöfen und mit der Tracht aufgewachsen“, wie er selbst sagt. Nach der Schule hat er eine Ausbildung zum Ofenbauer absolviert und den Meister gemacht. Doch das Fotografieren hat ihn nie losgelassen, ihn süchtig gemacht und er hat eine Kunst daraus gemacht. Eine Kunst, die ihn und viele andere inzwischen auf der ganzen Welt glücklich und zufrieden macht.

Nachdem er sich mit seiner Kamera unter dem Motto Facing Tradition“ zunächst auf Frauen und Männer in Schwarzwaldtrachten konzentrierte und damit schnell einen großen Bekanntheitsgrad erreichte, kam er 2016 auf die Idee, Kühe zu portraitieren – was irgendwie auch nahe lag. „Ich habe in meiner Kindheit und Jugend sehr viel Zeit mit den Haupt-Nutztieren des Menschen, sprich den Kühen, verbracht“, betont Wehrle. „Und ich habe mich auch von meinem Umfeld, unter anderem von schönen Wiesen und Weiden inspirieren lassen.“ 2017 fotografierte er dann seine erste Kuh – Chiara, die in seiner jetzigen Wahlheimat Freiamt zuhause ist. Inzwischen sind es 17 Kühe mit einem prächtigen Kopfschmuck.

Wie kam Wehrle auf den Haslachhof in Löffingen? „Ich wollte unbedingt eine echte Schwarzwälder Kuhrasse fotografieren. Der Bio-Hof der Familie Wiggert hat, abgesehen von der Hinterwälder Rasse, auch ein nachhaltiges Konzept aus Tradition und Moderne. Mir selbst liegt viel an Bioqualität und Nachhaltigkeit.“ Biobauer Wolfram Wiggert war zunächst etwas skeptisch: „Also ich habe erstmal gedacht, okay, Kühe fotografieren, ganz interessant. Der Name Sebastian Wehrle hat mir nichts gesagt, aber die Trachtenmotive habe ich gekannt.“

Das Fotoshooting selbst war dann für alle Beteiligten spannend: Während Sebastian Wehrle sich in seine Kindheit zurück versetzt fühlte, die Kühe erst einmal kraulte und spekulierte: „Ich wäre wahrscheinlich auch ein guter Bauer geworden – meinem Opa hätte das gefallen“, befürchtete Eva Wiggert, dass die Models nicht so ohne weiteres still halten würden: Eigentlich sind unsere Kühe von Natur aus eher scheu“, dann aber anerkennen musste: „Sebastian hat das richtig gut gemacht und die Tiere beruhigt.“

So konnte der Fotograf aus Leidenschaft die vier ausgewählten Models Nova, Orely, Quinn und Pandora auf Leinwand bannen – nachdem sie von der Floristin Stephanie Schneider, die sich auf kuh-Design spezialisiert hat, professionell gestylt waren.

„Im Nachhinein habe ich gedacht, das war eine götttliche Fügung. Meine Frau wollte schon immer so ein Bild haben. Das musste einfach so sein.“ Denn kurze Zeit später kam Sebastian Wehrle mit einem Bild als Geburtstagsgeschenk für Eva Wiggert auf dem Hof vorbei – quasi als Gage für die Hinterwälder Models.