Das Café wurde im Rahmen des verkaufsoffenen am vergangenen Sonntag im Saal des Feuerwehrhauses eingerichtet. In gemütlicher, ganz zwangloser Atmosphäre mit Kinderspieltischen sowie einer Kaffeetafel mit selbst gebackenem Kuchen vom Neustädter Frauenverein, der die Bewirtung der zahlreichen Gäste übernahm, konnten sich die ukrainischen Staatsbürger sowie die Bürger von Titisee-Neustadt kennenlernen. Für den Nachwuchs gab es außerdem Waffeln.
Momentan sind 122 geflüchtete Frauen, Männer und Kinder in der Wälderstadt privat untergebracht, die auch von ihren Erlebnissen während der Flucht nach Deutschland erzählten.
Svetlana Syrykh

„Die Flucht war sehr anstrengend. Wir waren drei Tage mit dem Auto und 48 Stunden mit dem Zug unterwegs. Wir mussten die ganze Zugfahrt stehen. Am Anfang wussten wir nicht, wie es weitergehen soll. In Polen waren alle sehr nett und wir bekamen viele Sachen. Hier in Titisee-Neustadt leben Bekannte von mir, die mir sehr geholfen haben. Ich bin sehr froh in Deutschland zu sein. Mir und den Kindern geht es gut. Leider sind unsere Männer in der Ukraine geblieben, wegen dem Krieg und um älteren Menschen zu helfen. Der Krieg ist so schlimm für uns. Wir waren frei und es war alles so schön. Nie wollten wir Sklaven von den Russen werden, Wir wollen zurück und ich denke jeden Tag daran .Aber es ist schwierig. Ich muss Hoffnung haben das es entweder hier oder in der Ukraine eine Zukunft geben wird.“
Olena Katrechko

„Es war ganz schrecklich! Wir fuhren von Charkiw nach Lwiw mit dem Zug. Von da aus mit dem Bus an die polnische Grenze. Die Polen waren sehr freundlich und hilfsbereit. Danach fuhren wir nach Deutschland. Uns wurde auch dort geholfen nach Freiburg zu kommen. Ich war schon zwei mal als Touristin in Deutschland. Schon damals hat es mir hier sehr gut gefallen, ich fand vor allem auch die Gegend sehr schön und die Leute waren immer freundlich. Natürlich bin ich dankbar hier zu sein, auch wenn ich noch sehr geschockt bin. Ich will auf jeden Fall wieder in die Ukraine, wenn alles vorbei ist. In der Ukraine ist alles zerstört. Ganz viele Städte und Einrichtungen, die ich kenne. Ich hoffe, dass der Krieg bald zu Ende ist, unsere Heimat wieder aufgebaut wird und die Kinder in Freiheit und unbekümmert aufwachsen können.“
Natalia Parashenko

„Wir waren drei Tage auf der Flucht, das war sehr hart für uns. Wir flohen über Polen nach Freiburg. Hier ist es sicher und alle sind sehr freundlich und hilfsbereit. Es ist halt ein Ausnahmezustand. Einerseits tut es gut hier zu sein, aber ich habe auch etwas Wehmut, wenn ich an meine Heimat und meine Familie, Verwandte und Bekannte denke. Es ist sehr schwer und ich verstehe nicht, wie es in der heutigen Zeit sein kann, das es Krieg gibt. Ich kann momentan überhaupt nichts planen und weiß nicht einmal, wie meine Zukunft aussieht – sprich, wie es hier oder in meiner Heimat weiter geht. Das macht mich ganz traurig. Ich hatte mir zu Hause noch verschiedene Sachen vorgenommen, die Träume und Wünsche sind vor einem Monat geplatzt. Am liebsten würde ich zu meinem ruhigen Leben wie vor dem Krieg zurückkehren.“
Weitere Veranstaltungen
Mittwoch, 13. April, 17.30 Uhr
Was? Ukrainische Cuisine
Wo? Villinger feinekost & bistrot, Hauptstr. 6, 79822 Titisee-Neustadt
Gemeinsam mit dem Bistrot Villinger kochen Ukrainer:innen typische Gerichte aus ihrer Heimat. Alle interessierten Personen sind herzlich zu einem gemeinsamen kulinarischen Abend im Bistrot Villinger eingeladen. Die Gerichte werden auf Spendenbasis angeboten.
Bitte melden Sie sich zum Abend kurz im Bistro Villinger persönlich oder telefonisch an : Telefon: 07651 – 1401
Donnerstag, 21. April, 15 Uhr
Was? Kinonachmittag in Ukrainisch, Filmvorführung: „Klara und der magische Drache“
Wo? Kino Krone-Theater, Hirschbuckel 2, 79822 Titisee-Neustadt
Einmal in tausend Jahren wird ein magischer Drache in einem Märchenland geboren. Wegen seiner außergewöhnlichen Seltenheit wird er von bösen Mächten entführt, die seine magischen Fähigkeiten nutzen wollen. Zufällig verlieren sie das Drachenbaby, welcher dann von zwei Freunden gefunden wird – einem fröhlichen Waschbären und einem mürrischen Zwerg.
Die Freunde machen sich auf eine lange Reise, um den kleinen Drachen in die Drachenstadt zurückzubringen. Unterwegs treffen sie ein Mädchen namens Clara und ihre drei Affen. Clara erinnert sich an nichts aus ihrer Vergangenheit aber sie schließt sich dem Zwerg, dem Waschbär und dem Drachenbaby an, um ihnen zu helfen und gleichzeitig das Geheimnis ihrer Vergangenheit zu enthüllen.
Während die ungleiche Gruppe mehrere Abenteuer zu bestehen hat, verursachen die Affen allerlei Chaos.
Sonntag, 24. April, 14 – 17 Uhr
Was? Cafè International
Wo? Feuerwehrsaal, Gutachstraße 9, 79822 Titisee-Neustadt
Beim Cafè International heißt die Stadt Titisee-Neustadt gemeinsam mit den Ministranten der kath. Kirche alle Ukrainer:innen, die in den vergangenen Wochen nach Titisee-Neustadt gezogen sind, herzlich willkommen.
Zum Cafè sind auch alle Bürger:innen herzlich eingeladen, die in der Ukrainehilfe tatkräftig unterstützen möchten oder dies bereits tun. Das Café lockt mit einer gemütlichen Atmosphäre, Kinderspielen sowie Kaffee und Kuchen.