Trotzdem heißt es für die erfolgreiche und beliebte Bürgermeisterin Abschied nehmen. Aus familiären Gründen, wenn auch schweren Herzens. hat sie sich dazu entschlossen, die Wälderstadt zu verlassen. Künftig wird sie in der Metropole Freiburg, den dortigen Oberbürgermeister Martin Horn bei seiner Arbeit unterstützen. 120 Menschen, die Folkerts wichtig waren, wie Stadträte, Mitarbeiter der Verwaltung, Vertreter von Vereinen, Institutionen, der Schulen sowie von Feuerwehr und Polizei, Bürgermeisterkollegen, Freunde und Familie waren am Sonntagmorgen zur Abschiedsfeier ins Testogebäude gekommen, um „Tschüss“ zu sagen.

Bürgermeister-Stellvertreter Gustl Frey, begrüßte die, wie er selbst meinte, „illustre“ Gesellschaft. Unter ihnen auch Oberbürgermeister Martin Horn, den er als „Freiburgs obersten Headhunter“ bezeichnete. „Sie sind zu dieser Feier gekommen, weil wir ihnen freies Geleit, zumindest bis zum Auto zugesichert haben“, spaßte er. Dabei ging er auch auf Folkerts‘ Wechsel vom Neustädter ins Freiburger Rathaus ein, wo sie künftig das Referat Steuerung und Koordination leitet. “Damit haben Sie sich für neue Wege und Ziele entschieden“, bedauerte Frey. „Wie immer bei einem Abschied gibt es einen der bleibt und ich muss jetzt schauen, wie ich mit der Situation zurechtkomme“, so Frey weiter. Er lobte er das dichte Netzwerk, dass Folkerts auf vielen Ebenen gesponnen habe. „Das war eine Herkulesaufgabe für die Bürgermeisterin, die vielen Handlungsfelder auf allen Ebenen zu vernetzen“, betonte Frey.

Bürger reagieren betroffen

An die große Betroffenheit in der Wälderstadt beim Bekanntwerden des überraschenden Weggangs der beliebten Bürgermeisterin, erinnerte Stadtrat Götz Ertle, der den Gemeinderat vertrat. „Mit der Amtsaufnahme von Meike Folkerts habe sich vieles in der Stadt zum Guten verändert. Schnell ist eine Aufbruchsstimmung spürbar gewesen und es galt: Bitte anschnallen, wir starten“, erinnerte er an die rasante und gut durchstrukturierte Arbeitsweise von Folkerts. „Davon haben alle profitiert auch die Kulturtreibenden“, verdeutlichte Ertl. Als Beispiele führte er zahlreiche Projekte auf, die Folkerts angestoßen und sich für deren Umsetzung stark gemacht hatte. Dabei nannte er unter anderem den Kindergarten „Arche Noah“, das Stadtentwicklungskonzept, neue Baugebiete, Toilettensanierung, und den Neubau des Förderzentrums, die Digitalisierung der Verwaltung, Klima-, Verkehrs- und Radwegekonzept sowie das große Engagement Folkerts im Zweckverband der HTG.

„Der Gasmangel und die damit verbundene Energieversorgung sowie Corona habe sie zur Krisenmanagerin gemacht.“ Außerdem sorgte sie für eine bessere Information der Bürger und setzte sich für die Belange der Vereine ein. „Was sie für die Vereine der Stadt geleistet haben ist vorbildlich“, betonte Ertl und gab zu, dass man sich gerne von ihrer sprühenden Energie anstecken ließ.. Folkerts Arbeits- und Kommunikationsstil sei geprägt gewesen von Offenheit, Freundlichkeit und Wertschätzung. „Wer läßt schon eine solche Bürgermeisterin gerne ziehen, aber wir respektieren Ihre Entscheidung und bedanken uns für Ihr großes Engagement für die Stadt und ihre Menschen“, meinte Ertl abschließend.

Hauptamtsleiter Birkle lobt „Offenes Ohr“ für alle

Hauptamtsleiter Christian Birkle erklärte, die oberste Maxime Folkerts sei gewesen, das Beste aus den Bürgern herauszuholen. „Hierfür sind Sie mit Herzblut, Engagement und Leidenschaft viele Extrameter gegangen“, unterstrich er. Außerdem verwies er auf alte Dinge, die aufgearbeitet wurden, die jahrelang nicht angegangen waren und angegangen werden wollten. „Wir haben sie aus dem Keller geholt und was da gefunden wurde, war nicht immer schön“, verriet der Hauptamtsleiter.

Folkerts habe vieles in der Verwaltung mit kreativen Ideen und guter Ausstattung modernisiert und für Transparenz gesorgt. „Sie sind immer hinter uns gestanden, hatten immer ein offenes Ohr für uns und haben unser Wir-Gefühl gestärkt“. Außerdem erklärte er, dass es ihr gelungen sei, die Stadt einmal umzudrehen und auf ein neues Niveau zu heben, was Nachhaltigkeit habe. “Wir lassen Sie nur sehr ungern gehen“, versicherte Birkle.

„Ich habe mich damals sehr gefreut und habe Dich als große Hoffnungsträgerin gesehen“, so Landrätin Dorothea Störr-Ritter. Hoffnungen, die sich in dieser Zeit voll erfüllt haben“. Sie habe mit Elan und Entscheidungsfreudigkeit einen Schulstandort in Titisee-Neustadt geschaffen, der alle Chancen ermöglicht – und sich für die Menschen im ländlichen Raum eingesetzt. „Ich habe erfahren wie Du an den Menschen und an der Landschaft hängst. Deine Arbeit ist positiv aufgefallen“. lobte die Landrätin. „Einmal Schwarzwälder, immer Schwarzwälder“, erklärte sie an Horns Adresse. Davon werde sie auch in ihrer neuen Position profitieren.

Bedauern auch beim Bürgermeister-Sprengel: „Du warst eine Bereicherung, nicht, weil Du die erste und einzige Frau in unserer Runde warst, sondern als Mensch und Kollegin. Du wirst uns mit deiner Power und deinem Wissen sehr fehlen“, so der Sprengelvorsitzende Jürgen Kaiser.