Erstmals bietet der Folktreff in Bonndorf ein Theater für die ganz Kleinen. Der Schneckenalarm, heute am 8. Juli um 16 Uhr in der Bonndorfer Stadthalle, ist ausgelegt auf Kinder von zwei bis fünf Jahren und selbstredend ihre Eltern. Sie können mit dem Nachwuchs gemeinsam vergnüglich die Welt neu entdecken.
„Ich kann mich noch gut erinnern, dass es in meiner Kindheit bei der Backstube der Bäckerei Jost ein Puppentheater gab. Das hat mir immer super gefallen und war im Alltag was Besonderes“, erinnert sich die Folktreffvorsitzende Anna Schwenninger. Heute, selbst Mutter von kleinen Kindern, ist sie sich sicher, dass genau dieses Angebot eine zwischenzeitlich entstandene Lücke in der Löwenstadt füllen kann. „Wir möchten auch zeigen, dass Kultur nix eingestaubtes ist, sondern für alle zugänglich machen. Auch für die Allerkleinsten“, so Schwenninger.
Die Kritik jedenfalls gibt ihr Recht. „Besonderen Zauber erhält das Stück durch das Bühnenbild von Gernot Ebenlechner und durch Cordula Nosseks phantasievolles und intensives Spiel mit Stimme, mit Bewegung – und mit den Figuren“, schreibt eine Kritikerin aus Österreich, wo das Stück 2004 uraufgeführt wurde.
Das Dachtheater aus ‚Brunn am Gebirge‘ in Österreich hat den Schneckenalarm aus der Feder von Cordula Nossek und Beate Sauter seither ununterbrochen im Programm. „Wie die gelernte Puppenspielerin (Nossek Anm. d. Red.) zum Beispiel ihren kleinen Sonnenhut vom Kopf auf den nackten Arm setzt und nur durch Bewegung in ein Schneckenhaus verwandelt, wie aus zwei Fingern, an deren Spitzen Augen montiert sind, die Stielaugen der Schnecke werden und wie sich diese mit der Gärtnerin unterhält, ist für Klein und Groß spannendes, anregendes und auch ein bisschen groteskes Theater“, so eine Chronistin aus Salzburg.
„Das Figurentheater aus dem Gemüsebeet“, wie die Macher den Schneckenalarm selbst beschreiben, dreht sich jedenfalls um die Schnecke Gina. Sie kennt nur ihr Gemüsebeet. Hier lebt es sich herrlich. Salatblätter zum Essen, Karotten zum Klettern und Rhabarberstangen zum Rutschen. Leider hat es lange Zeit nicht geregnet, und die Pflanzen beginnen schon zu verdorren. Und genau hier beginnt eine spannende Geschichte um Regen, Überschwemmung, eine Megakarotte und die Party im Gemüsebeet.
Mit den Einnahmen vom Eintritt werde Gage, Anreise, Unterkunft und Verpflegung der Künstlerin nicht vollumfänglich zu zahlen sein, erläutert Anna Schwenninger. Dennoch bietet der Folktreff dieses Schauspiel der besonderen Art, ganz im Sinne der Vereinssatzung. „Es ist uns wichtig, dass man seinen Kindern ein solches Erlebnis bieten kann, ohne in eine große Stadt fahren zu müssen“, so die Vorsitzende.