Momentan bemühen sich in der Wälderstadt 20 Jungen und acht Mädchen, die Arbeit der Feuerwehr von der Pike auf zu erlernen. Nach der Coronazeit in der es etwas stiller bei der Jugendfeuerwehr zuging, haben sich wieder drei Neue dazu gesellt. Eigentlich muss die Feuerwehr in Titisee-Neustadt nicht um die Zugänge von Jugendlichen buhlen. „Die Kinder und Jugendlichen begeistern sich untereinander und ihre Mundpropaganda ist die beste Werbung“, sagt Jugendleiter Marco Morath. Außerdem ist es oft so, dass der Vater in der Feuerwehr ist und seine Begeisterung an den Nachwuchs weitergibt.
Was die Mädchen betrifft, gibt es keine Aufgabenunterschiede. „Bei uns herrscht Gleichstellung und es kann sich jeder einbringen“, beton Morath. Die Jugendlichen sind immer voll dabei. Besonders bei Wettkampfvorbereitungen ist die Stimmung besonders gut und die jungen Feuerwehrler sind heiß darauf, das Erlernte sozusagen „an den Mann“ zu bringen. Wenn es dann soweit ist, wie am vergangenen Wochenende beim dreitägigen Wettkampf der Jugendfeuerwehr in Titisee Neustadt, schmeißen sie sich die Mädchen und Jungs in ihre Feuerwehrklamotten samt roten Helm und Stiefel – und ab geht die Feuerwehr.
Wettkampf spornt an
Mit bis zu neun Personen geht‘s ins Löschfahrzeug oder in den Mannschaftswagen, wie beispielsweise letztes Wochenende. Bei der dreitägigen Jugendfeuerwehrbereitschaft durften die Nachwuchslöscher ihr Können auf die Probe stellen. Gefragt waren Disziplin und ein gutes Zusammenspiel – was bestens geklappt hat. Schon ziemlich sicher bewegten sich die Jugendlichen und lösen ihre Aufgaben wie Einsatzleiter, Zug-, Gruppenführer, Angriffs-, Schlauch- und Wassertrupp. Beeindruckend wie die jungen Leute in ihren Einsatzpositionen und die damit verbundenen Aufgaben bewältigten und noch verbesserten. Sicherlich für den einen oder anderen jugendlichen Zuschauer ein Ansporn dafür, es auch mal bei der Feuerwehr zu probieren.
„Der Teamgedanke steht bei der Feuerwehrarbeit mit den Jugendlichen immer im Vordergrund. In Gruppen aufgeteilt hat jeder seinen Platz. Trainiert werden gespielte Einsatzszenen, bei denen die Jugendlichen vor verschiedene, nicht zu komplizierte Aufgaben gestellt werden. Dabei müssen sie auch schon überlegen, was steht mir zur Verfügung an Personal und wie setze ich es um.

Selbstbewusste Mädchen
Das Highlight in diesem Jahr war aber der Feuerwehrwettkampf. Das Mädchen und Frauen bei der Feuerwehr mit Freude dabei sind, ist heute eine Selbstverständlichkeit Sie machen genauso mit wie die Jungs und positionieren sich selbstbewusst in der Gruppe. „Die Mädchen wissen ganz genau was sie wollen und sind eine Bereicherung in der Feuerwehr“, unterstreicht der Jugendleiter. Was die Feuerwehrtechnik betrifft, muss man nicht unbedingt ein Profi sein.
Bei dem Entschluss in die Feuerwehr einzutreten spielt wahrscheinlich die Neugier eine große Rolle, ein weiterer Aspekt ist außerdem, dass es schon etwas Besonderes ist, bei der Feuerwehr zu sein. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Zusammengehörigkeitsgefühl der Jugendlichen. „Wenn einer aus der gleichen Schulklasse in der Feuerwehr ist, kommt ein anderer dazu“, betont Morath. Weiter spielt auch das Gefühl und der Spaß, etwas zusammen in der Gruppe zu schaffen und etwas zu bewegen eine vakante Rolle, glaubt Morath, dem es sichtlich Spaß macht mit den Jugendlichen zu arbeiten.
Hinzu kommt, dass das Miteinander das soziale Verhalten von Jugendlichen verbessert und die Jungfeuerwehrler lernen, besser miteinander umzugehen. Die Jugendarbeit der Feuerwehr stärkt die Gemeinsamkeit bei den Heranwachsenden. Meistens bleiben sie später bei der Feuerwehr und leisten mit ihrem Engagement einen großen Beitrag für die Gemeinschaft. Außerdem ist es durch das Heranziehen der Jugendlichen, die ab zehn Jahren mitmachen dürfen möglich, den Personalstand bei der Feuerwehr aufrecht zu erhalten.