Schweden ist ganz offensichtlich ein gutes Pflaster für Leonie Walter: Die kurz vor der WM 19 Jahre alt gewordene Para-Athletin aus St. Peter, die für den dortigen SC startet, ist aktuell bei den Para Ski nordisch-Weltmeisterschaften am Start. Als Paralympics-Siegerin über die zehn Kilometer Distanz im Biathlon in der Klasse Sehbehinderte gehört sie gemeinsam mit ihrem Guide Pirmin Strecker vom SV Kirchzarten natürlich zu den heißen Kandidatinnen auf das Podest – sowohl im Biathlon als auch im Langlauf. Und sie wurde ihrer Favoritenrolle schon zum Auftakt absolut gerecht.

Gold zum Auftakt

Beim ersten Start über den 7,5 Kilometer Sprint im Biathlon landete die 19-Jährige ganz oben auf dem Podest, das mit Linn Kazmaier als Zweite und Johanna Recktenwald als Dritte komplett aus Deutschland kam. Nur einen Tag später sammelte sie die nächste Medaille mit Silber über 18 Kilometer Langlauf. Hier war lediglich Linn Kazmaier schneller. Im Sprint am Dienstag verpasste Leonie Walter nur um wenige Hundertstel Sekunden Platz drei und wurde im Finale Vierte.

Am Mittwoch hatte die Para-Athletin aus St. Peter dann wieder allen Grund, sich richtig laut zu freuen. Über zehn Kilometer Biathlon zeigte sie erneut ihre Klasse und blieb bei vier Schießen fehlerfrei. Das war der Grundstein, dass sie mit mehr als zwei Minuten Vorsprung mit ihrem Guide Pirmin Strecker erneut ganz oben auf das Podest steigen und die Goldmedaille entgegennehmen konnte.

Weitere Medaillen möglich

Die Para Ski nordisch-Weltmeisterschaften gehen noch bis Sonntag, 29. Januar. Dabei hat Leonie Walter sehr gute Chancen, ihre Medaillensammlung noch zu vergrößern. Auf jeden Fall dürfte sie eine ganz heiße Anwärterin sein auf den Titel der erfolgreichsten deutschen Teilnehmerin der Wettkämpfe im schwedischen Östersund.

Kuriose Frisur

Eine Kuriosität wurde bei der Siegehrung am Mittwoch sichtbar. Als Pirmin Strecker, der Guide von Leonie Walter, ganz oben auf dem Siegerpodest stand, nahm er zur Nationalhymne seine Mütze ab. Da kam seine Mönchsfrisur zum Vorschein. Er hatte mit seinem Vereinskameraden Marco Maier vor den Titelkämpfen gewettet, dass Maier Weltmeister werden würde. Da der 23-Jährige dies im Biathlon-Sprint und im Langlauf-Sprint bereits zwei Mal geschafft hatte, musste Pirmin Strecker unter den Rasierer. „Wettschulden sind Ehrenschulden“, sagte der 20-jährige Guide darauf trocken.