Magdalena, würden Sie sich unseren Lesern kurz vorstellen?
Sehr gerne! Meine Name ist Magdalena Ganter. Ich bin Sängerin, Schauspielerin und Komponistin. Mit meinem Schaffen bewege ich mich an der Schnittstelle von Musik und Theater. Über die Zeit habe ich dabei mein eigenes Genre „Neo Chanson“ geschaffen, eine Mischung aus Varieté und Chanson mit Anklängen an den Swing der 20er-Jahre-Ära.
Wo erwischen wir Sie gerade?
Gerade komme ich vom Straßenmusiksonntag in Bräunlingen. Dort durfte ich auf der Lotto-Bühne vor dem Rathaus auftreten, da ich im vergangenen Jahr Hauptpreisträgerin des „Kleinkunstpreis Baden-Württemberg“ war – und es hat mir riesig Spaß gemacht. Jetzt bereite ich meine nächsten Konzerte bei der Landesgartenschau in Neuenburg und im Jazzhaus Freiburg vor! Dafür saß ich bis eben am Klavier. Ich trete dort gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten Simon Steger und dem Cellisten Ladis Cinzek auf. Wir spielen ein paar ganz neue Lieder von mir, die wollen gut geprobt werden. Das ist immer aufregend für mich und ich bin gespannt wie sie ankommen!
In Kürze erscheint ihr Album „Adieu, Berlin!“, ein Gemeinschaftswerk mit dem Liedermacher Max Prosa. Was verbindet sie mit dieser Stadt?
Berlin war 16 Jahre lang meine Kreativschaffensstätte und mein Lebensmittelpunkt. Ich bin mit Anfang zwanzig aus meinem Heimatdorf im Schwarzwald in die Hauptstadt aufgebrochen, um an der Universität der Künste Berlin Tanz, Gesang und Schauspiel zu studieren.
Im Anschluss war ich als singende und tanzende Darstellerin für mehrere Jahre an verschiedenen Cabarets und Theaterhäusern u.a. in Wien, Prag, Amsterdam und Berlin engagiert und wirkte dabei immer mit besonderer Vorliebe an experimentellen Inszenierungen mit, ehe ich mich ganz meiner kompositorischen Tätigkeit widmete.
Diese pulsierende Stadt war für meine künstlerische Entwickung sehr förderlich und die Weltoffenheit, Diversität und Queerness inspirieren mich immer wieder auf´s Neue. Sie birgt aber wie alles auch Schattenseiten. Zum Beispiel fehlte mir dort der Einklang der Natur und mir immerzu der Schwarzwald mit seiner heilenden Kraft! All das besinge ich in den Liedern von „Adieu, Berlin!“.
Und tatsächlich bin ich Anfang des Jahres mit meiner kleinen Familie, ich wurde jüngst Mutter, zu meiner Großfamilie in den Schwarzwald gezogen.
Worum geht es in deinen Liedern noch?
Um Vergänglichkeit, um Freiheit und Emanzipation und natürlich um die Liebe. Und immer wieder auch um den humorvollen Umgang damit! Zur Zeit arbeite ich an meinem zweiten Studioalbum. In den Liedern, die allesamt im Spannungsfeld von Pandemie und meinem eigenen Mutter werden, entstanden sind, geht es auch stark um Abschiednehmen und Neuanfangen. Im Titel „Josephine Baker“ setze ich mich mit der Frage auseinander, was die für mich so inspirierende Ikone der Unabhängigkeitsbewegung für mein eigenes Sein und die Emanzipation im Heute bedeutet.
Was möchtest du den Menschen bei deinen Konzerten gerne mitgeben?
Erstmal möchte ich sie gerne auf eine freudvolle Reise mitnehmen! Wenn ich mit meinen Geschichten und der Musik dazu meine Hörer berühren und zum Nachdenken anregen, ihnen gar Mut machen und Hoffnung schenken kann, dann ist das für mich sehr erfüllend. Für ein kleines Weilchen zusammen die Seelen tanzen lassen! Darum geht es mir.
Nächste Aufritte
23. September: Landesgartenschau Neuenburg, 19.30 Uhr, Sparkassenbühne
1. Oktober: Jazzhaus Freiburg, 20 Uhr,
Schnewlinstraße 1,
79098 Freiburg im Breisgau,
Telefon: 0761 7919 780