Weite Landschaftsblicke, tiefe Schluchten, enge Pfade, alte beeindruckende Bahnviadukte und weite Landschaftsausblicke“, sind die reizvollen Höhepunkte dieser 12,5 Kilometer langen Wandertour, die jetzt in Kappel vorgestellt wurde. Von der Idee bis zur Umsetzung sind immerhin sieben Jahre vergangen.“ Eine lange Zeit, in der sich viele Köpfe Gedanken darüber gemacht haben, die schließlich zum Ziel führten“, betonte Bürgermeister Andreas Graf und nannte Susanne Knospe als Ideengeberin. Knospe war auch Urheberin des Hirtenweges in Raitenbuch.
Langwierige Vorarbeiten
Ortsvorsteher Roland Berr erinnerte an unzählige intensive Gespräche, zahlreiche Begehungen, an das intensive Studieren des Wutachschlucht-Konzeptes und an Treffen mit dem Schwarzwaldverein. „Außerdem waren Genehmigungen von Grundstückseigentümern notwendig, einige Arbeitskreissitzungen mit den neun Anrainergemeinden der Wutachschlucht und drei Landkreisen, sowie das Erarbeiten von Infotafeln, Herrichten des Aussichtspunktes Schleifefelsen, Rodungen von Unterholz, die nicht ganz einfach Namensfindung der Strecke und das Anlegen neuer Wegestücke sind nur einige Aktivitäten, die zum Zusammenfügen des großen Puzzles führten“, verdeutlichte Beer die unzähligen Arbeitsgänge.
Neue Rundwegekonzeption
Volker Haselbacher von der Hochschwarzwald Tourismus GmbH erinnerte an die Anfänge der Rundwegekonzeption „Wutachschlucht“, die in der Zukunftswerkstatt Bachheim ihren Anfang nahmen und vom Naturpark Südschwarzwald stark unterstützt wurde. „Landschaftlich abwechslungsreich, auf Wegen entlang der Haslach mit Gewässerüberquerung“, schwärmte Haselbacher. Die neue Tour habe alles, was es brauche, um mit dem Zertifikat Premiumweg des Deutschen Wanderinstituts ausgezeichnet zu werden. „Es ist auch in die Tourentwicklung eingebunden gewesen und die Zertifizierung ist sicherlich bis Ende Mai abgeschlossen“, informierte der HTG- Tourismusexperte. „Die Premiumwege werden alle drei Jahre nachzertifiziert und müssen daher regelmäßig auf Schäden und fehlende Schilder kontrolliert werden“. Diese Aufgabe wird Wolfram Intlekofer, der neue Wegewart des Schwarzwaldvereins Lenzkirch, übernehmen.
Kleinod Wutachschlucht
“So richtig Fahrt aufgenommen haben die jahrelangen Vorarbeiten zur Umsetzung des Konzeptes durch den Einsatz von Joshua Petelka vom Referat 56, Natur- und Landschaftsschutz des Regierungspräsidiums Freiburg“, lobte Ortsvorsteher Berr die gute Zusammenarbeit. „Die Wutachschlucht ist eine der letzten Landschaftsschutzgebiete in Deutschland und ein Kleinod in Baden-Württemberg“, verdeutlichte Petelka die Einmaligkeit und den hohen Stellenwert der Wutachschlucht. Im Bereich der 30 Kilometer langen Schlucht, die einen immer größeren Besucherandrang verzeichne, dienten die Rundwanderungen dazu, den Besucherandrang etwas abzuschwächen, um das Kleinod auch für weitere Generationen zu erhalten.
Ausgeprägte Flora und Fauna
Weiter informierte er, dass die Wutachschlucht zu den ältesten Naturschutzgebieten Baden-Württembergs gehöre und sowohl geologisch als auch klimatisch sehr abwechslungsreich sei. „40 Prozent der in Süddeutschland erfassten 2800 Farn- und Blütenpflanzen sowie eine höchst artenreiche Tierwelt, darunter auch vom Aussterben bedrohte und streng geschützte Arten sind hier zu beobachten“, verinnerlichte er das Besondere an der Wutachschlucht. Wutachranger Martin Schwenninger, bedankte sich abschließend für die Geduld, das Verständnis für Belehrungen und das vertrauensvolle Miteinander.