Die Skisprungfans im Hochschwarzwald müssen sich weiter in Geduld üben. Denn die Fertigstellung der im Umbau befindlichen Adlerschanze in Hinterzarten verzögert sich erneut. Somit muss die für diesen Sommer geplante Rückkehr des FIS-Sommer Grand Prix ausfallen. Frühestens im Sommer 2023 werden die weltbesten Skispringer aus dem In- und Ausland wieder in Hinterzarten von der Schanze abheben. Kleiner Trost: Im Oktober diesen Jahres sind die deutschen Medaillengewinner der Winterspiele von Peking, Katharina Althaus, Vinzenz und Karl Geiger (alle SC Oberstdorf) im Schwarzwald zu Gast und ermitteln die Kombinierer und Skispringer ihre Deutschen Meister im Skispringen und in der Nordischen Kombination.

Rückblende: Letztmals vor dem geplanten Umbau konnte der FIS-Sommer-Grand Prix am letzten Juli-Wochenende 2019 in Hinterzarten stattfinden. Deshalb war während der Bauphase für das Jahr 2021 eine Wettkampfpause geplant. Doch der Ausbruch der Corona-Pandemie und die Bau-Panne mit Bestandsaufnahme und Rechtsgutachten zur Suche der hierfür Verantwortlichen verzögerten den Baufortschritt um mehr als ein Jahr. Das Mekka des Sommer-Skispringens erlebte eine unerwünschte nationale Medien-Präsenz.

Die Baukosten für die zum Olympiastützpunkt Freiburg-Schwarzwald gehörende Schanze waren zunächst auf 2,5 Millionen Euro veranschlagt, die sich Bund, Land, der Badische Sportbund und die Kommune teilen. Während der Bauphase erhöhten sich die Kosten wegen nicht vorhersehbarer Unwägbarkeiten auf 3,1 Millionen Euro.

Nach drei Jahren Pause, aufgrund der Verzögerungen des Schanzenumbaus sowie der Corona-Pandemie, wäre das 38. Sommerskispringen im Juli eine großartige Möglichkeit gewesen die weltbesten Skispringerinnen und Skispringer erneut im Hochschwarzwald willkommen zu heißen. „Bedauerlicherweise kann zu diesem Zeitpunkt die Fertigstellung der Schanze, insbesondere die der Infrastruktur einer auf Weltcup-Niveau ausgetragenen Veranstaltung, nicht garantiert werden“, informierte Bürgermeister Klaus Michael Tatsch dieser Tage.

Ob im WM-Winter 2022/23 auch der Weltcup im Frauenskispringen wieder an die Rothaus-Schanze zurückkehrt ist derzeit offen. Zuletzt musste die im Januar 2021 geplante Veranstaltung wegen der nicht sprungbereiten Anlage verschoben werden. Titisee-Neustadt sprang kurzfristig als Ausrichter ein. Am 13. März 2023, dem Gründungstag des Skiclub Hinterzarten, kann der Verein auf eine gleichermaßen traditionsreiche, wie auch erfolgreiche Historie zurückblicken. „Ich wünsche mir zum 100-jährigen Vereinsjubiläum eine hochkarätige Veranstaltung“, hegt die erste Vorsitzende Tanja Metzler einen durchaus realisierbaren Wunsch. Ob das OK Hinterzarten wieder Ausrichter eines Weltcups im Frauen-Skispringen sein wird, darüber entscheidet nach einer Empfehlung des Deutschen Skiverbandes (DSV) der Internationale Skiverband (FIS). So heißt es noch bis zur Kalenderkonferenz Ende Mai abwarten und Daumen drücken. Dort werden die endgültigen Termine für die kommende Saison fixiert.