Der Edelmetall-Flow beim deutschen Paralympic Team in Peking hält weiter an. Am frühen Dienstagmorgen wurde der Medaillenspiegel mit jeweils einer Gold-, Silber- und Bronzemedaille kräftig erweitert.

Grenzenloser Jubel vor allem bei Leonie Maria Walter über ihr erstes Paralympic-Gold. Mit einer fehlerfreien Schießleistung legte die 18-jährige Schülerin vom SC St. Peter beim Biathlon-Wettkampf über 10 Kilometer den Grundstein für den Sieg. Oksana Shyshkova aus der Ukraine, in Peking bereits zweimal auf der höchsten Stufe des Podests, leistete sich zwei „Fahrkarten“. In einem packenden Duell in der Frühlingssonne musste die Favoritin diesmal mit einem Rückstand von 3,7 Sekunden mit dem zweiten Ehrenplatz vorlieb nehmen.

Angefeuert und unterstützt von den Betreuern um Bundestrainer Ralf Rombach (Freiburg) an der Strecke führte Guide Pirmin Strecker (Kirchzarten) die bereits zweifache Bronzemedaillengewinnerin in einem auch taktisch starken Rennen zur Goldmedaille. Total abgekämpft ließ sich Leonie Walter nach dem Zieleinlauf in den Schnee fallen. „Ich war im Ziel und wusste nicht, ob es tatsächlich gereicht hat. Dann sind alle aufgesprungen und ich wusste, jetzt ist es tatsächlich Gold“, bejubelte die sehbehinderte Schwarzwälderin mit funkelnden Augen über ihren bislang größten Erfolg. Unterdessen organisierte Pirmin Strecker die deutsche Flagge für den gemeinsamen Teamjubel.

Und für das Para Nordic Team gab es weiteren Grund zum Jubeln. Denn Martin Fleig, Paralympic-Sieger von 2018 in PyeongChang, erkämpfte sich beim Biathlon-Wettkampf bei den Schlittenfahrern die Silbermedaille. „Yes“, und danke an meine Frau für die Unterstützung“, widmete der 32-jährige Verwaltungsangestellte vom Ring der Körperbehinderten Freiburg, die Medaille seiner Ehefrau Stefanie.

Martin Fleig (Ring der Körperbehinderten Freiburg) beim Training Paralympic Team Nordisch Notschrei 2022.
Martin Fleig (Ring der Körperbehinderten Freiburg) beim Training Paralympic Team Nordisch Notschrei 2022. Bild: Hahne, Joachim

Anja Wicker (MTV Stuttgart), Goldmedaillengewinnern bei den Paralympics 2014 in Sotchi, kehrte in der Schlittenklasse bei den Frauen ebenfalls in die Erfolgsspur zurück und sicherte sich mit Rang drei in Peking ebenfalls ihre erste Bronzemedaille.