Reime über die verschiedensten Erlebnisse und Beobachtungen hat Elke Morath schon als Kind gerne verfasst. So war es schon immer irgendwie ein Traum ihre Gedichte in Büchern zu veröffentlichen. Allerdings wurde dieser Traum erst vor zwei Jahren Realität.
Mit ihrem neuen Buch unter dem Titel „Wander-Schlappe“ begibt sich die inzwischen bekannte Autorin auf die Wanderschaft quer durch Deutschland. Aus einem alten Kochbuch präsentiert sie typische Gerichte zum Nachkochen – natürlich alles in Reimform. Dabei erfährt der Leser zusätzlich noch etwas Interessantes über die Geschichte der jeweiligen Rezepte. „Meine Oma war Pfälzerin und hat die besten Dampfnudeln der Welt gebacken“, strahlt Elke Morath und schlägt das Rezept der Oma auf, die sie immer liebevoll ihr „Schätzle“ nannte.
Schon als Kind Gedichte geschrieben
„Schon als Kind habe ich bei jeder Gelegenheit meine Gedanken und Beobachtungen in Gedichtform aufgeschrieben“, verrät die 64-Jährige über ihre Vorliebe für Reime. „Ich kann schon fast nicht mehr anderes, als zu reimen“, schmunzelt sie. Mit der Zeit hat sich einiges an Geschichten und Gedichten angesammelt. So hat sie auch ein Gedicht zur Geburt ihrer kleine Enkelin Marlene geschrieben.
Den Anstoß es als Autorin zu versuchen, gab ihr letztendlich die Ausbildungszeit als Betreuungskraft. Bei der Abschlussprüfung, musste sie über Krankheit, Ernährung und Aktivierung bei Demenz eine Beschreibung verfassen, die sie in Gedichtform präsentierte. Ihre Beobachtungsgabe bei einer alten, dementen, aber sehr liebenswerten Heimbewohnerin, nahm sie als Vorlage. „Als ich das Gedicht (siehe Infokasten rechts) vor meinen Mitschülern und Dozenten vorgetragen habe war es mucksmäuschenstill im Raum“, erinnert sie sich. Der Applaus danach war groß und das Gedicht wurde dann bei der Deutschen Akademie für Altenpflege veröffentlicht. „Da war ich schon sehr stolz“, gibt sie unumwunden zu.
Bald danach hatte sie den Mut, ihr erstes Buch unter dem Titel „Schlappland und die Lappen“ anzugehen. „Eine kuriose Gedichtreise“, lautet der Untertitel der Sammlung, die auf 63 Seiten gereimtes, authentisches und erfundenes präsentiert. Hier findet der Leser auch das eindrückliche und nachdenklich machende Gedicht über die demente Welt der liebenswerten Heimbewohnerin neben Gedichten, die sie für ihre Kinder und Enkel geschrieben hat sowie aus dem Alltagsleben. Mit im Buch ist auch die erfundene Geschichte über das Leben der lustigen Schlappen. Geschichten dieser lustigen kleinen Kerle, die im eigenen Königreich leben, finden sich auch in ihren anderen Büchern. „Im Kopf hatte ich die lustigen Figuren schon ewig, aber es gab noch keinen Namen“, erinnert sie sich.
Corona als Beschleuniger
Da hat ihr die Pandemiezeit geholfen: Bei einem geselligen Zusammensitzen mit Freunden wurde dann der Name „Schlappen“ gefunden. Einer der Runde beklagte, dass es wegen Corona nicht einmal mehr möglich ist, nach Lappland zu reisen und so entwickelte sich aus Lappland einfach Schlappland. Die Figuren dazu hatte sie schon lange im Kopf. Jetzt war es an der Zeit den kleinen „Schläpple-Figuren“ auch ein Gesicht zu geben und sie selbst zu illustrieren. “Es war sozusagen wie ein „Floh“ der in meinen Gedanken herumhopste und mich nicht mehr losließ“, erzählt sie weiter.
Die Schlappländer-Geschichten zeigten sich als ausbaubar. Dabei denkt sie unter anderem an Schlummerland, Schmuseland, Grönland, Nimmerland oder Fiesland. Heute arbeitet die Lenzkircherin als Altenbetreuerin im Seniorenzentrum St. Raphael in Titisee-Neustadt und begeistert mir ihren dichterischen Gedankengängen die betagten Menschen, denen sie gerne vorliest – auch an ihrem Arbeitsplatz. Corona war natürlich auch dort ein Thema. Klar, dass auch hier das Alltagsleben zu Papier gebracht wurde. „Da war es für mich nur allzu logisch, die nächsten Episoden über die Schlappen und ihre Eigenheiten in Anlehnung an Corona in Versform zu bringen“ unterstreicht sie.
„Meine Geschichten und Gedichte sind einfach da, und manchmal kommen sie wie ein Blitz, auch nachts. Dann muss ich schnell aufstehen, um sie aufzuschreiben“, lässt sie weiterwissen. „Meine Gedichte sind authentisch und wenn ich ans Schreiben gehe, fließt es nur so“, gibt sie einen Einblick in ihre Dichterarbeit. Elke Morath beobachtet gerne und ihre Arbeit im Altersheim, so wie das damit verbundene Erlebte ob lustig oder ernst, bietet viel Potential. Fürs Schreiben benötigt die engagierte Geschäftstochter, die schon früh im Leben stand, kein eigenes Zimmer. Geschrieben wird auf dem Laptop in der kleinen Essecke in der Küche, wo auch ihr drittes Buch „Schlappland goes to Amerika“ entstand und die vier Schlappen-Kinder Anouk, Tomke, Gitte und Birte nach Amerika reisen, um den Bau eines Supermarktes zu verhindern. Bunte Bilder, die sie wieder selbst illustriert hat ergänzen das lustige Kinderbuch. Elke Morath ist eine fleißige Biene. Das neue Buch, eine Kindergeschichte, liegt bereits auf dem Verlegerschreibtisch und soll bis Herbst erscheinen.
Die bisher veröffentlichten Bücher sind in allen Buchhandlungen, im Internet oder direkt bei Elke Morath, Telefon: 07653-6284, für 14,99 Euro erhältlich.