Große Ereignisse – sagt man – werfen ihre Schatten voraus: Beim vierten Bonndorfer Löwen am 14. Mai in der Bonndorfer Stadthalle, handelt es sich zwar immer noch um einen KLEINkunstwettbewerb. Allerdings haben sich die Organisatoren im Folktreffvorstand für dieses Jahr etwas Großes, besonderes überlegt.

Die fünf Künstler und Gruppen unterschiedlichster Genres FEE., Andy Häussler, Vocaldente, Adjiri Odametey und Claudia Pichler bieten Futter für Löwenkopf und -herz. Das ist so unterschiedlich, dass man sich natürlich auch beim Folktreff Gedanken gemacht hat, wie eine solche Veranstaltung überhaupt irgendwelche Preisträger hervorbringen kann. „Wir sind sicher, dass alle Gewinner sind, diese Vielfalt erleben auch Künstlerkollegen selten.

Vor allem aber profitiert das Publikum, denn so viel Kurzweil an einem Abend sucht seinesgleichen“, meint die Vereinsvorsitzende Gudrun Deinzer. Dabei sei ihr durchaus klar, dass die Publikumsjury – so fungiert das weithin geschätzte, differenzierte und kleinkunstaffine Folktreff-Publikum an diesem Abend – eine schwer zu lösende Aufgabe hat. Man könne ja auch im sonstigen Leben kaum Äpfel mit Birnen vergleichen, ist man sich bewusst.

FEE.

FEE., die Singer/Songwriterin, aus Hessen eröffnet den Abend der Kleinkunstverleihung. Sie lässt sich immer groß und mit Punkt hinter dem Namen schreiben, ohne den sie nicht die ist, die den Udo-Lindenberg-Panikpreis im Regal stehen hat. In ihrem musikalischen Vorleben war sie Sängerin der Band Neoh. Selbstbestimmte Singer/Songwriter-Musik bestimmt bis heute ihren Weg!

Andy Häussler

Bild: momentum-photo.com

Für Andy Häussler musste der Name für ein eigenes Genre erst einmal gefunden werden. Er nennt sich eigentlich Enterbrainer: Beim Folktreff bezeichnet man das als „Mischung aus Magie und Gedächtnistraining mit höchst unterhaltsamen Zügen“. Andy Häusler ist zweifacher Deutscher Meister der Mentalmagie und Preisträger bei den Weltmeisterschaften. „Der Mentalmagier Andy Häussler nutzt seine fünf Sinne und erzielt die Wirkung eines sechsten Sinnes“, heißt es auf seiner Internetseite. Das aktuelle Programm „Kraft der Träume“ hatte 2019 Premiere, 2021 gewann er damit den baden-württembergischen Kleinkunstpreis.

Volcadente

Volcadente ist A Cappella von fünf Männern, entsprechend vielseitig und natürlich musikalisch ist die Chorband. Tobek, „der Macher“, hat an der Musikhochschule in Hannover studiert. Dort bildete sich vor über zehn Jahren das Ensemble heraus, dessen Gründungsmitglied er ist. Für Jakob Buch gibt‘s Musik als Thema seit Kindertagen. Sein musikalisches Wissen und Gespür ist entsprechend breit gefächert: von Mendelssohn über Hiphop ist alles dabei. Tobias Pasternak „ist“ der Bass im Ensemble und damit natürlicherweise die Basis des Klanges. Lars Unger, Nordlicht mit mischfreudigem Bariton bringt haufenweise Bühnenerfahrung mit, als Sänger in diversen Chören, als Musiker in verschiedenen Bands und mit seiner Leidenschaft fürs Musiktheater. Benjamin Boresch, „der Vielseitige“ landete erst beim Gesangsstudium, dann bei der Oper. „Alte Musik“, „Neue Musik“ – er macht eigentlich alles.

Adjiri Odametey

Adjiri Odametey schreibt seine Songs selbst, könnte insofern ebenfalls als Singer-Songwriter bezeichnet werden. Musikalisch ist er aber eher bei der sogenannten Weltmusik angesiedelt – mit afrikanischem Einschlag, wie könnte es anders sein. Das Markenzeichen des ghanaischen Sängers und Multi-Instrumentalisten ist seine warme, erdige Stimme. Er selbst sieht sich als Botschafter authentischer afrikanischer Musik. Für seine Musik nutzt er selten gehörte afrikanische Instrumente wie beispielsweise die afrikanische Harfe Kora, die Daumenklaviere Mbira und Kalimba, das Balafon mit Kürbissen als Resonanzkörper und Kpanlogo-Trommeln. Adjiri Odametey

Claudia Pichler

Bild: Picasa

Claudia Pichler ist Kabarettistin geworden, indem sie sich irgendwie mit den größten Größen des weiß-blauen Kabaretthimmels auseinandergesetzt hat. Ihr Magisterstudium macht sie an der Ludwig Maximilians Universität in München, dann ist sie im Verlagswesen tätig, es folgen zwei Jahre Theaterleitung im Fraunhofer Theater und danach die Promotion zum Thema “Fremdheit bei Gerhard Polt“. Schließlich wird sie Mitarbeiterin in der Agentur Well, in bayerischen Gefilden ein ungeheuer klangvoller Name – sozusagen die Heimat der Geschwister Well, also der „Wellküren“ und der „Biermösl Blosn“, und zuletzt Kabarettistin und Autorin.