Regisseurin Barbara Rießle und die Darsteller des aktuellen Theaterstücks „1923 – Ein spektakulärer Fall“ treffen sich bereits seit Anfang Januar wöchentlich zu den Proben. Zunächst zum Lesen im Alten Schulhaus im Jostal und später dann, mit viel Platz zum Laufen und Spielen, in der Seeräuberhalle in Titisee. Seit geraumer Zeit findet unter der Leitung von Geschäftsführer Helmut Lüber der Feinschliff auf der Freilichtbühne vor Ort statt und die authentischen Kleider sind fast fertig. Jetzt darf das geschätzte Publukum zurecht gespannt sein auf die spektakuläre Inszenierung von „1923 – Ein spektakulärer Fall“ die am 22. Juli um 19:30 Uhr uraufgeführt wird.

Darum geht es im Stück

Die Tragödie im Köpferhäusle 1923 ist bei vielen Einheimischen noch fest im Gedächtnis: Der damals 23-jährige Karl-Friedrich Hundertpfund hat durch seine doch nicht ganz unsympathische Art gar manchen hinters Licht geführt. Durch die fehlende Liebe seines Vaters und den frühen Verlust seiner Mutter und nachfolgend auch seiner Stiefmutter fehlte ihm in jungen Jahren eine führende Hand. Leicht beeinflussbar, geriet er in ganz jungen Jahren schon oft mit dem Gesetz in Konflikt.

Bei keinem der vielen verschiedenen Lehrmeistern und auch Arbeitsstellen hatte er es lange ausgehalten. Entweder verschwand er still und heimlich oder er wurde wegen Fehlverhalten davongejagt. In mehreren Gefängnissen hatte er eingesessen. Schlagworte für diese Zeit sind: Weimarer Republik, Aufstände, Inflation, Arbeitslosigkeit, Armut, Wohnungsnot....

Dies alles trug wohl dazu bei – zu der schrecklichen Tat im Köpferhäusle, welche zur Folge hatte, dass die Verurteilung des Karl-Friedrich Hundertpfund, im Alter von erst 24 Jahren, zum Tod durch die Guillotine, führte. Es war dies die letzte Hinrichtung durch die Guillotine in der damaligen Republik Baden.