Allium ursinum: So heißt der Bärlauch im Fachjargon. Eine Legende sagt, dass sich Bären nach ihrem Winterschlaf regelrecht auf das Kraut gestürzt haben, um ihre leeren Vitaminspeicher aufzufüllen und damit ihren Stoffwechsel wieder in Schwung zu bringen. Das lauchartige Gewächs hat vor allem durch seinen Geschmack und Geruch nach Knoblauch sehr viele Namen bekommen: Knoblauchspinat, Hundsknoblauch, Ramsen, Waldknoblauch, Waldherre und Rinsenknoblauch sind nur ein paar davon. Allerdings hat der Bärlauch den großen Vorteil, dass man davon keine Knoblauchfahne bekommt.

Der Bärlauch liebt feuchte Böden in Laubwäldern. Dort wächst er meist in Massen und versprüht in der ganzen Gegend den typischen Knoblauch-Geruch. Bild: Reiner Jäckle
Der Bärlauch liebt feuchte Böden in Laubwäldern. Dort wächst er meist in Massen und versprüht in der ganzen Gegend den typischen Knoblauch-Geruch. Bild: Reiner Jäckle Bild: Jäckle, Reiner

Superfood

Heute hat sich der Begriff von Superfood immer mehr etabliert. Dazu zählt mit Sicherheit auch der Bärlauch, denn er steckt voller Vitalstoffe, ist ideal gegen Müdigkeit, stärkt das Immunsystem und ist gut für den Darm. Zudem ist er reich an ätherischen Ölen, Vitamin C, Sulfiden, den Mineralstoffen Magnesium und Eisen und hat auch noch Spuren des ansonsten im Knoblauch angesiedelten Allicin, das sowohl entzündungshemmend als auch antibiotisch ist. Dies ist auch dafür verantwortlich, dass der Bärlauch nach Knoblauch riecht.

Herkunft

Bärlauch ist ein Lauchgewächs und verwandt mit Zwiebeln und Knoblauch. Er wächst ausschließlich wild in großen Teilen Europas. Auch am Bodensee gibt es sehr viel Bärlauch. Das saftig grüne Kraut breitet sich sehr früh im Jahr wie eine Decke auf Waldböden aus. So entstand auch der Name Waldknoblauch. Zu finden ist Bärlauch in krautreichen, schattigen und nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern sowie auf Wiesen, an Bachläufen und Auwäldern.

Bärlauch im Wald bei Salem-Grasbeuren.
Bärlauch im Wald bei Salem-Grasbeuren. Bild: Jäckle, Reiner

Geschmack

Wer durch Wälder läuft, in denen Bärlauch wächst, dem sticht regelrecht ein auffälliger Knoblauchgeruch in die Nase. Er riecht allerdings nicht nur so. Auch im Geschmack kommt der Bärlauch dem Knoblauch sehr nahe. Allerdings ist er viel milder und hat nicht so eine Schärfe. Dadurch bleibt der für manche unangenehme Knoblauch-Geruch aus. Die Erntezeit beginnt in der Regel Anfang März und geht bis zur Blüte im April und Mai.

Verwechslungsgefahr

Wer Bärlauch selber sammeln möchte, sollte sich im Vorfeld gut informieren, denn vor allem die jungen Blätter ähneln doch den Blättern von Maiglöckchen und Herbstzeitlose – zwei giftige Pflanzen, um die man einen großen Bogen machen sollte, denn eine Verwechslung kann in schlimmsten Fall sogar tödlich sein. Die Blätter sind aber durchaus eindeutig zu bestimmen. Der deutlichste Hinweis ist der Geruch. Wenn man das Blatt zwischen den Fingern zerreibt, riecht das Blatt eindeutig nach Knoblauch. Außerdem hat ein Bärlauchstengel lediglich nur ein Blatt im Vergleich zu den giftigen Pendants.