Das Heimatmuseum Küssaberg befindet sich, verteilt auf rund 110 Quadratmetern im Erdgeschoss des alten Rathauses in Rheinheim. Durch das Bruchsteinmauerwerk und die alte Eichendecke sind die Räumlichkeiten der perfekte Ausstellungsort, vor allem für die Ausgrabungsfundstücke des frührömischen Lagers von Dangstetten. Die Idee zur Museumsgründung stammt aus dem Jahr 1983 und kam vom damaligen Bürgermeister Paul Stoll. Eröffnet wurde das Museum dann 1985, das jährlich von rund 2000 Gästen besucht wird.

Verantwortlich für die Pflege und die Präsentation des Museums, sowie das Planen und Organisieren der Ausstellungen, ist der Museumsverein Küssaberg mit seinen 80 Mitgliedern. „Einmal im Monat findet ein Vereinsstammtisch statt,“ erzählt Luise Maier, Schriftführerin des Vereins. „Es werden Ideen ausgetauscht und diskutiert, welche Ausstellungen interessant wären.“

Neben der Dauerausstellung über die Römer, finden immer wieder zeitlich begrenzte Ausstellungen zu unterschiedlichsten Themen statt. Gerade ist „Flacons und Skulpturen“ ausgelaufen. Unter anderem konnten hier Kunstwerke von Ulrike Bruder, einer ortsansässigen Künstlerin, bestaunt werden. Am 30. Juli startet „50 Jahre Sammlerleidenschaft“. Martin Volk, ortsbekannter Rheinheimer, wird den Besuchern bis Mitte September tiefere Einblicke in seine Sammlerstücke gewähren. „Zwischen den Ausstellungen haben wir immer nur zwei Wochen Zeit, die alte Ausstellung abzubauen und die neue wieder aufzubauen,“ erklärt Maier. „Das ist zwar sehr stressig, macht aber auch extrem viel Spaß.“

Noch zwei weitere Expositionen sind für dieses Jahr geplant. Im Oktober wird der gelernte Kulissenmaler Marcus Vallböhmer seine großformatigen Kunstwerke, zusammen mit den Skulpturen von Karin Egler-Rapp, präsentieren. Eine Besonderheit wird die, ab Mitte November bis Ende Jahr andauernde, Ausstellung „Rückblick auf 38 Jahre Museum Küssaberg“ werden. Weitere Infos für Interessierte und das aktuelle Jahresprogramm finden sich auf der Homepage des Heimatmuseums (www.museum-kuessaberg.de).

Das Museum ist jeden Sonntag von 14.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Ein Ansprechpartner des Museumsverein ist während dieser Zeit durchgehend vor Ort. Es können aber auch Termine außerhalb der Öffnungszeit vereinbart werden. Da der Eintritt kostenlos ist, unterstützt die Gemeinde Küssaberg ihr Museum großzügig. „Außerdem spenden die meisten Aussteller etwas von ihren Einnahmen, wenn sie ein oder mehrere Ausstellungsstücke verkaufen konnten,“ so Maier.

Das Jahresprogramm für kommendes Jahr steht bereits, jedoch ist noch unklar, ob das Museum seine Tore im Jahr 2024 überhaupt wieder öffnen kann. „Wir suchen verzweifelt nach einem neuen Vorstand für unseren Verein,“ erklärt Maier. „Der derzeitige wird nur noch bis Ende 2023 im Amt sein und die Nachfolge ist noch nicht geklärt. Findet sich niemand, kann es sein, dass das Museum geschlossen werden muss.“