Patienten in Deutschland setzen immer häufiger auf Naturheilmethoden. Heilpraktiker, Ärzte und Osteopathen können hier mittlerweile eine Vielzahl anerkannter Verfahren einsetzen, welche die Schulmedizin ergänzen.

In der Studie „Fühlst Du Dich gut behandelt?“ der Hochschule Fresenius wurden mehr als 1000 Personen befragt, was sie von Ärzten, Therapeuten und Heilpraktikern erwarten und wie zufrieden sie mit ihrer Versorgung tatsächlich sind.

„Die Ergebnisse haben uns überrascht, insbesondere das sehr gute Abschneiden der Heilpraktiker“, so Prof. Dr. Sabine Hammer, Dekanin des Masterstudiengangs Therapiewissenschaften an der Hochschule Fresenius.

Zu Erwartungen und Erfahrungen mit Heilpraktikern hatten sich nur rund 120 der Befragten geäußert. Die Zufriedenheit mit den Behandlungsergebnissen fiel ebenfalls positiver aus als bei den Ärzten. Das vergleichsweise gute Abschneiden der Heilpraktiker bewertet Professorin Hammer so: „Die Studie gibt Hinweise darauf, dass Heilpraktiker das Bedürfnis nach Zuwendung und individueller Betrachtung, was in der ärztlichen Versorgung oft zu kurz kommt, besser erfüllen.“

Welche Naturheilverfahren sind enthalten?

Der Haken für gesetzlich Versicherte: Die Kosten alternativmedizinischer Leistungen werden von den Krankenkassen nur sehr begrenzt oder überhaupt nicht übernommen, den Großteil müssen die Patienten selbst tragen. Allerdings können gesetzlich Versicherte die Kosten alternativer Behandlungsmethoden mit einer privaten Ergänzungsversicherung reduzieren. Der Leistungsumfang hängt von Anbieter und Tarif ab. Meist übernimmt eine Heilpraktiker-Zusatzversicherung einen Teil der Kosten für Naturheilverfahren, die im sogenannten Hufelandverzeichnis oder im Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker (GebüH) enthalten sind. Diese führen unter anderem folgende alternative Verfahren auf:

- Akupunktur kann bei Gelenk-, Rücken-, Kopf- oder auch Nervenschmerzen helfen sowie bei Stress und Depressionen.

Akupunktur hilft bei körperlichen Schmerzen sowie bei Stress und Depression.
Akupunktur hilft bei körperlichen Schmerzen sowie bei Stress und Depression. Bild: Andrey Popov – stock.adobe.com

- Ayurveda ist eine indische Heilkunst und richtet sich nach einer eingehenden Untersuchung auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten aus. Sie beinhaltet medikamentöse, diätetische und physikalische Maßnahmen, die eine Wiederherstellung der Gesundheit einleiten und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren.

- Blutegeltherapie wird etwa bei entzündeten Wunden zur schnelleren Heilung genutzt.

- Homöopathie ist eine der bekanntesten Alternativheilmethoden und soll mit ihren Mitteln – Globuli, Tropfen und Tabletten – die Selbstheilungskräfte stimulieren.

- Massagen: Im Hufelandverzeichnis sind unter anderem die Ganzkörpermassage, die Fußreflexzonenmassage, Lymphdrainagen und Heilmassagen aufgeführt.

- Osteopathie kann zum Beispiel Blockaden in den Systemen des Körpers lösen.

- Traditionelle chinesische Medizin (TCM) wird etwa bei Allergien, Asthma, Knie-Arthrose, Bluthochdruck, Schulterschmerzen, Hautkrankheiten und vielem mehr eingesetzt. (Hochschule Fresenius/djd)