Es war schon eher eine Auswärtstortur als eine Auswärtstour. Mit zehn Spielern reiste der TSV Mimmenhausen am Samstag zuerst nach Gotha und trat nur 20 Stunden später in Mainz-Gonsenheim an. Dieses stramme Programm war notwendig geworden, weil Anfang des Jahres zahlreiche Spiele wegen Corona verschoben werden mussten. Nun haben die Mimmenhausener vier Auswärtsspiele in nur zwei Wochen zu absolvieren. Die Hälfte haben sie erledigt – und haben aus zwei Partien am Wochenende drei Punkte ergattert.

Gesundheit geht vor

Allerdings schaut Spielertrainer Christian Pampel mittlerweile nicht mehr auf Punkte oder Tabelle. Auch die erste Niederlage überhaupt gegen Gotha, seit dem der TSV in der 2. Bundesliga spielt, und das sind mittlerweile schon fünf Jahre, tut dem deutschen Rekord-Nationalspieler nicht wirklich weh. Vielmehr ist es die schwere Verletzung von Leistungsträger Jonas Hoffmann, der im Spiel am Samstagabend dermaßen unglücklich umgeknickt ist, dass er noch in der Nacht zurück an den Bodensee gefahren ist.

Gotha kam zunächst besser ins Spiel. Vor allem im ersten Satz lief bei den Gästen kaum etwas zusammen. Schnell führten die Hausherren mit 12:4 und 17:9. Diesen Vorsprung ließ sich Gotha nicht mehr nehmen und ging mit 25:15 in Führung. Auch im zweiten Satz ein ähnliches Bild. Allerdings kam Mimmenhausen besser ins Spiel. Trotzdem hieß es am Ende 25:22. Damit hatten die Gastgeber eine 2:0-Satzführung.

Aufholjagd trotz Verletzung

Im dritten Satz beim Stand von 4:4 passierte dann das Missgeschick mit Jonas Hoffmann. Heiko Schlag ersetzte ihn auf dem Feld. Und der TSV zeigte sich keinesfalls geschockt, sondern reagierte nach dem Motto „Jetzt erst recht“. Mit 25:20 und 25:19 schafften die Gäste tatsächlich den Satzausgleich. Doch dann folgte der entscheidende Tie Break. Gotha führte bereits mit 10:4 und Mimmenhausen kam noch einmal auf 10:12 heran, doch letztlich feierten die Gastgeber einen vielumjubelten 15:11-Tie-Break-Sieg. „Wir haben uns gut aus der Affäre gezogen“, resümierte Christian Pampel relativ zufrieden, „obwohl wir die ersten beiden Sätze richtig schlecht gespielt hatten.“

Federico Cipollone wurde zum wertvollsten Spieler in Mainz gewählt.
Federico Cipollone wurde zum wertvollsten Spieler in Mainz gewählt. Bild: Jäckle, Reiner

Spiel in Mainz-Gonsenheim

Einen Tag später lief es dann etwas besser, wobei die Mimmenhausener auch in Mainz-Gonsenheim in den ersten beiden Sätzen das Nachsehen hatten. Die Gastgeber erspielten sich im ersten Durchgang eine knappe Führung, die sie bis zuletzt nicht mehr abgaben. Mit 25:21 gingen sie in Führung. Im zweiten Satz war es bis zum 16:16 ausgeglichen. Dann lag Mainz-Gonsenheim ebenfalls ganz knapp vorne. Dieses Mal benötigten die Hausherren aber fünf Satzbälle, bis die 2:0-Führung mit 29:27 unter Dach und Fach war.

Erneute Aufholjagd

Nun stand erneut eine Aufholjagd an. Und dieses Mal gelang sie noch besser als in Gotha wenige Stunden zuvor. Im dritten Satz spielten sich die TSV‘ler richtig gut ein und verkürzten mit einem klaren 25:14. Dann wurde es etwas enger. Mainz-Gonsenheim führte bereits 14:12, ehe Mimmenhausen zum Zwischenspurt ansetzte. Am Ende glichen die Gäste mit 25:19 aus. Der Tie Break war dann dieses Mal eine ganz klare Angelegenheit. Beim Seitenwechsel führte der TSV bereits 8:3. Letztlich sicherten sich die Gäste mit 15:6 zwei Punkte. Damit endete die erste Doppelspiel-Auswärtsfahrt mit drei Punkten aus zwei Spielen.

Zwei weitere Auswärtsspiele

Nun stehen erneut zwei Auswärtspartien innerhalb von nur 21 Stunden auf dem Programm. Am Samstag muss das Team um Spielertrainer Christian Pampel in Leipzig antreten und am Sonntag wartet Delitzsch auf das Team vom Bodensee. In beiden Partien gehen die Mimmenhausener von der Papierform her als Favoriten auf das Feld. Allerdings werden sie auch hier wieder ersatzgeschwächt antreten müssen. Aber wie war der Fokus nochmal: Das wichtigste wird auch dieses Mal sein, dass alle Spieler verletzungsfrei wieder an den Bodensee zurückkommen. Wenn dann auch noch Punkte dabei sind, wäre es nicht schlecht.