Spitzensportler werden in den Medien regelmäßig gefeiert. Erfolge bringen Ruhm, aber der Weg zum Erfolg wird nur sehr selten beleuchtet. Und dieser Weg kann extrem steinig sein. Häufig ist er gepflastert von Verzicht, von Verletzungen, Schmerzen und Tränen. Sehr häufig wird dieser Weg auch verschwiegen. Und selbst wenn es läuft und Spitzensportler gefeiert werden, menschelt es hinter des Fassade ganz enorm. Die Schmerzen sind keinesfalls nur von körperlicher Natur, auch die Psyche spielt eine ganz gewichtige Rolle.
Genau diese Situationen wollte Sportredakteur Johannes Seemüller beleuchten. Er arbeitet in Stuttgart beim SWR und hat lange Jahre die Sportlerehrung in Überlingen moderiert. Nun ist sein Buch „Am Limit – Wie Sportstars Krisen meistern“ erschienen, in dem er insgesamt elf namhafte Spitzensportler interviewt hat. Dabei wurden sowohl Individual- als auch Mannschaftsportler befragt. Die Disziplinen reichen von Fußball über Turnen, Fechten, Radsport bis zu Biathlon.
Timo Hildebrand
„Mein Vater war alkoholkrank. Der Fußball war wie eine Art Flucht für mich“, erzählt beispielsweise Ex-Fußball-Nationaltorwart Timo Hildebrand. Er berichtet von der fehlenden männlichen Rückendeckung während seiner Karriere, von mentalen Krisen und Zeiten der Arbeitslosigkeit.
Ottmar Hitzfeld
Auch bei Ottmar Hitzfeld, einer der erfolgreichsten Fußball-Vereinstrainer der Welt, war nicht alles eitler Sonnenschein. Er ist bekannt als Perfektionist, aber auch er berichtet schonungslos offen über Panikattacken, Depressionen und einer zweijährigen Auszeit. Er sagt unter anderem: „Ich lag oft im Bett und hätte am liebsten die Decke über den Kopf gezogen. Ich dachte, ich kann nicht aufstehen. So verzweifelt war ich.“
Kristina Vogel
Olypiasiegerin im Bahnrad, Kristina Vogel, ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sie sagte im Interview mit Johannes Seemüller: „Ich war mental ein Wrack. Eigentlich hätte mir als elffache Weltmeisterin die Sonne aus dem Arsch scheinen müssen. Aber die Erwartungen an mich waren enorm.“
„Am Limit – Wie Sportstars Krisen meistern“ blickt hinter die Kulissen des Leistungssports. Es zeigt ungeschminkt die Schattenseiten eines angeblich schillernden Sportlerlebens. Wer es auf der Erfolgsleiter erst mal bis ganz oben geschafft hat, wird von den Medien zum Star gekürt und von den Fans verehrt. Aber der Preis für den sportlichen Erfolg und die gesellschaftliche Anerkennung ist hoch. Zu Wort kommen außerdem Gerald Asamoah (Fußball-Nationalspieler), Matthias Behr (Olympiasieger Fechten), Karla Borger (Vizeweltmeisterin Beachvolleyballerin), Clara Klug (Weltmeisterin Para-Biathlon), Michael Köllner (Fußballcoach), Dominik Nerz (Radprofi), Elisabeth Seitz (Weltklasse-Turnerin) und Frank Stäbler (Weltmeister Ringen).
Den Abschluss bildet ein ausführliches Interview mit Dr. Valentin Z. Markser. Er war selbst Spitzensportler und wurde als behandelnder Sportpsychiater von Fußball-Nationaltorwart Robert Enke bekannt. Heute ist Dr. Valentin Z. Markser Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sportpsychiatrie und -psychotherapie und setzt sich für das Thema seelische Gesundheit im Sport ein.
Der Autor
Johannes Seemüller arbeitet als Redakteur in der Sportredaktion des Südwestrundfunks in Stuttgart. Außerdem ist er freiberuflich als Autor, Mediencoach, Moderator und Podcast-Herausgeber tätig. Als Sportjournalist interessiert er sich nicht nur für Ergebnisse und Spitzenleistungen, sondern wagt auch immer wieder den Blick hinter die Kulissen.
Gewinnspiel
Die Seewoche verlost fünf Mal das Buch „Am Limit – Wie Sportstars Krisen meistern“ von Johannes Seemüller. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail bis spätestens Montag, 8. November, mit dem Kennwort „Sportstars“ und der eigenen Adresse an:
win@seewoche.de
Zum Buch
„Am Limit – Wie Sportstars Krisen meistern“ von Johannes Seemüller, 246 Seiten und 64 Abbildungen, Softcover, ISBN 978-3-662-62551-4, Preis: 19,99 Euro. Das Buch ist auch als eBook erhältlich. Weitere Informationen zum Buch und zum Autor gibt es im Internet unter:
www.springer.com/de/book/9783662625514