Besser hätte es kaum laufen können: Der TSV Mimmenhausen hatte am vergangenen Wochenende innerhalb von 20 Stunden erneut zwei Auswärtspartien zu absolvieren. Nicht nur, dass Leipzig und Delitzsch richtig weit weg sind, sondern es gab vor diesem Auswärts-Mammutprogramm auch noch einige Hiobsbotschaften, so dass der Trip mit lediglich sieben Spielern angetreten werden konnte.

„Wir fahren nicht nach Sachsen, um die Punkte kampflos abzugeben“, sagte noch vor der Fahrt und den beiden Spielen Spielertrainer Christian Pampel. Als er dann aber sein Aufgebot sah, das er zur Verfügung hatte, wusste auch er, dass die Trauben doch etwas höher hängen als zunächst gedacht. Und das, was das Septett dann innerhalb von wenigen Stunden zeigte, war deutlich mehr, als nur eine Saison, in der es um nichts mehr geht, zu Ende zu spielen.

Sieg in Leipzig

In Leipzig wurde schnell klar, dass Mimmenhausen tatsächlich mithalten kann. Zwar ging der erste Satz noch ganz knapp mit 24:26 an die Gastgeber, doch dann lief es beim TSV richtig rund. Mit zwei Mal 25:15 drehte das Team vom Bodensee die Partie. Im vierten Durchgang ließ das Rumpfteam aus Mimmenhausen dann nichts mehr anbrennen und sicherte sich mit einem 25:20 die ersten drei Punkte am Wochenende.

Zum wertvollsten Spieler auf seiten der Gäste wurde Zuspieler und Kapitän Federico Cipollone gewählt. Damit belegt er mit sechs goldenen und fünf silbernen Medaillen Platz zwei in der gesamten Liga. „Jeder von uns hat nochmal zehn Prozent auf die 100 draufgepackt“, sagte Federico Cipollone nach dem ersten Sieg. „Das haben wir aller Rückschläge zum Trotz wirklich sehr gut gemacht.“

Sieg in Delitzsch

Die sieben von einst 13 Spielern standen nur 21 Stunden später schon wieder auf dem Parkett. Dieses Mal im sächsischen Delitzsch. In Leipzig waren die Mimmenhausener stark im Aufschlag, solide in der Annahme und schier unüberwindlich in der Feldabwehr. Genau da wollte das Rumpfteam auch im zweiten Spiel weitermachen – und das gelang eindrucksvoll. Schon im ersten Satz setzte sich der TSV dank einer unglaublichen Aufschlagserie von Tim Frings, der neun Mal in Folge servierte, uneinholbar ab. Mit 25:16 gingen die Gäste in Führung.

Wer nun ein Aufbäumen der Gastgeber erwartete, wurde enttäuscht. Des einen Leid, des anderen Freud, denn die TSV‘ler spielten genau so weiter. Der zweite Satz wurde dann sogar noch deutlicher mit 25:14 gewonnen. Im dritten Durchgang änderte sich das Bild kaum. Die Gäste gingen in Führung, bauten diese kontinuierlich aus und machten mit einem 25:17 den Sack zu. Schließlich traten die Mimmenhausener die Heimreise mit kaum für möglich geglaubten sechs Punkten im Gepäck an. Wertvollster Spieler in Delitzsch war Tim Frings.

Saisonabschluss

Die gute Nachricht für Mimmenhausen ist, dass dies die letzten Auswärtsspiele einer mehr als chaotischen Saison mit zahlreichen Verletzungen und Spielverschiebungen waren. Nun stehen nur noch zwei Heimspiele zum Saisonabschluss an. Mit Hammelburg und Schwaig warten zwei schwere Gegner, aber für Mimmenhausen ist der dritte Tabellenplatz durchaus noch im Bereich des Möglichen.