Die aktuellen täglichen Nachrichten von Bomben, Zerstörung und Tod in der Ukraine sind jeden Abend aufs Neue schockierend. Oleksandra Fedosova und Alona Negrich verfolgen diese Nachrichten noch intensiver als die meisten anderen, denn sie stammen beide aus der Ukraine, leben aber schon länger in Deutschland. Sie sind beide Musikerinnen und gaben in den vergangenen Wochen immer wieder Benefizkonzerte. So wollen sie ihre Landsleute unterstützen, wobei sie selbst in großer Sorge um die eigenen Angehörigen sind.

Wie auch der Golfclub Owingen-Überlingen, der mit der Konzertreihe der beiden ukrainischen Künstlerinnen am Mittwoch, 20. April und Donnerstag, 21. April, in der clubeigenen Gutsscheune stattfindet. Die Initiative des Golfclubs kommt dem Überlinger Aktionsbündnis „ÜB hilft“ zu Gute.

Viele Spenden erwünscht

Neben Geldspenden werden auch Einrichtungs- und Ausstattungsgegenstände für bereitgestellte Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Kramerwerke und einem Hotel in Stockach, dessen Umbau deswegen verschoben wurde, angenommen. Die beiden Konzerte konnten durch Hermann Stengele, der die beiden Musikerinnen persönlich kennt, realisiert werden.

Oleksandra Fedosova

Zum Auftakt wird am Mittwoch, 20. April, um 20 Uhr die Geigerin Oleksandra Fedosova zu Gast sein. Sie wird von André Desponds am Flügel begleitet. Auf dem Programm stehen Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann und Johannes Brahms.

Oleksandra Fedosova ist im ukrainischen Poltava geboren und machte ihr Abitur in Kiew. Anschließend zog sie nach München und studierte dort an der Musik Hochschule. 2013 wechselte sie an die Musikakademie Basel, an der sie ihren Masterstudiengang erfolgreich beendete. Seitdem studiert sie weiter an der School of Excellence in Basel. Die Ukrainerin nahm während ihres Studiums an zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben teil und hat gleich mehrere 1. Plätze erreicht. Zudem absolvierte sie bereits Kammermusik- und Solo-Konzerte unter anderem in Ungarn, Deutschland, Österreich, China, USA und Italien. Als Orchestermusikerin spielte sie schon unter anderem bei den Münchner Philharmonikern, im Weinberger Kammerorchester, im Kremerata Baltica sowie im Münchner Rundfunkorchester.

Einen Tag später gastieren an selber Stelle Alona Negrich und Arno Haas.
Einen Tag später gastieren an selber Stelle Alona Negrich und Arno Haas. Bild: Veranstalter

Alona Negrich

Zum zweiten Konzert gastieren Alona Negrich am Flügel und Arno Haas am Saxofon. Das Duo, das verheiratet ist, bietet eine Mischung aus Jazz- und Soul-Kompositionen mit Einflüssen des Blues. Alona Negrich ist mittlerweile deutsche Staatsbürgerin, lebt in Herrenberg, ist Musikerin und Lehrerin in Böblingen. Aufgewachsen ist sie im ukrainischen Winnyzja, wo ihre Mutter und ihr Bruder heute noch leben.

Alona Negrich hat erst in Moskau klassische Musik und später in Trossingen Lehramt mit Fachrichtung Jazz und Popular Musik studiert. Ob alleine am Piano oder mit musikalischen Begleitern begeistert sie regelmäßig mit ihrem sensiblen Gespür für Musik. Heute arbeitet sie als Schulmusikerin in Böblingen. Ihr und ihrem Mann ist es eine Herzensangelegenheit, beim Konzert mitzuwirken und über die Verwendung der gesammelten Spenden zu informieren. Sie sollen wirklich genau dort ankommen, wo konkrete Hilfe benötigt wird.