In Karlsruhe gab es nichts zu holen

Es trafen die aktuell besten beiden Mannschaften der 2. Volleyball-Bundesliga Süd aufeinander. Von der Papierform her war es die klare Spitzenpartie des Spieltages, doch die Begegnung wurde zu einer einseitigen Angelegenheit. Es war von vorneherein klar, dass beim TSV Mimmenhausen sehr viel zusammenpassen muss, um die favorisierten Karlsruher in eigener Halle überhaupt an den Rand einer Niederlage bringen zu können. Viele kleine Fehler und ein nicht ganz so großer kämpferischer Einsatz sorgten dann aber schließlich für klare Verhältnisse, denn beim Gastgeber lief es genau umgekehrt, denn der Kapitän der Gastgeber, Jens Sandmaier, wurde nicht nur zum wertvollsten Spieler der Partie erkoren, sondern sagte nach dem Sieg: „Zum ersten Mal in dieser Saison haben wir fast alle taktischen Vorgaben zu einhundert Prozent umsetzen können.“

Niederlage in 78 Minuten

In nur 78 Minuten holte Karlsruhe mit 25:19, 25:23 und 25:16 den Sieg. Dabei kamen die Gäste vom Bodensee ziemlich holprig ins Spiel. Dabei machten sie sich das Leben meistens selber schwer, denn „zu viele kleine Fehler“, wie es selbst Spielertrainer Christian Pampel bezeichnete, führten dazu, dass die Hausherren schnell 3:0 und 8:3 führten. Diesen Vorsprung ließen sich die Karlsruher, die auf einigen Positionen individuell besser besetzt waren, nicht mehr nehmen. Über ein 16:11 holten sich die Gastgeber mit 25:19 den ersten Durchgang. Da half auch die lautstarke Anfeuerung des Mimmenhausener Fanclubs „Black Wall“ nicht viel.

Die etwas lethargische Vorstellung der TSV‘ler sowie der auffällig fehlende Kampfgeist waren nur zwei Gründe. Wer gegen eine Spitzenmannschaft wie die Karlsruher bestehen möchte, muss zwingend Druck aufbauen. Und genau hier lag auch in Satz zwei der Schlüssel. „Wir haben einfach zu wenig Druck ausgeübt“, sagte Christian Pampel. „Karlsruhe konnte deshalb locker aufspielen.“ Auch hier führten die Hausherren bereits 7:3. Selbst ein Lauf der Mimmenhausner, der zur zwischenzeitlichen 11:8-Führung führte, gab kein Selbstbewusstsein. Die Gäste führten zwar fast durchgehend knapp mit einem Punkt, doch in der entscheidenden Phase fehlte einfach der nötige Wille, um den Satzausgleich zu schaffen. Damit ging der Durchgang mit 25:23 ebenfalls an Karlsruhe.

Dritter Satz klar abgegeben

Auch im dritten Satz führten die Gastgeber schnell und klar. Nach einem 8:5 stellte sich die Frage, wie man auf Seiten von Mimmenhausen reagieren sollte, denn es war offensichtlich, dass die Einstellung der Spieler auf dem Feld nicht ganz passte. Doch das Team komplett auszuwechseln war für Christian Pampel keine Option. Ganz im Gegenteil bei Karlsruhe: Der Trainer der Gastgeber, Antonio Bonelli, wechselte immer wieder aus und jeder Spieler, der kam, fügte sich nahtlos in das Mannschaftsgefüge und hielt das Niveau erstaunlich hoch. So war es nur folgerichtig, dass auch dieser Durchgang klar mit 25:16 an Karlsruhe ging.

Mit diesem Sieg eroberten sich die Hausherren die Tabellenspitze in der 2. Volleyball-Bundesliga. Mimmenhausen rutschte dagegen von der Platz an der Sonne auf Rang vier ab, weil die direkten Konkurrenten noch ein Spiel mehr auf dem Konto haben. Nun heißt es für die TSV‘ler, sich mit einer Woche Pause wieder aufzurichten und dann mit genügend Selbstbewusstsein und vor allem Kmapfgeist die nächsten Aufgaben anzugehen. Am Samstag, 13. November, kommt mit Grafing der Tabellenletzte nach Salem. Dann wird sich zeigen, wie die Akteure von Spielertrainer Christian Pampel diese klare Niederlage im Spitzenspiel weggesteckt haben.