A-capella-Musik vom Mittelalter bis heute – so lautet das Motto des Konzertes von „The Gregorian Voices“. Das Vokaloktett glänzt durch ein erstaunliches Spektrum an Können, das vom einstimmigen liturgischen Gesang bis hin zur polyphonen Fünfstimmigkeit mit volumenreichen Bässen und aufsteigenden Falsettstimmen reicht. In schlichte Mönchskutten gekleidet, erschaffen „The Gregorian Voices“ durch die beeindruckende Präsenz ihrer Stimmen eine eindrucksvolle mystische Atmosphäre.

Das Vokalensemble „The Gregorian Voices“ besteht aus acht Sängern aus dem ukrainischen Lwiw und präsentiert gregorianische Choräle, orthodoxe Gesänge und Lieder aus der Zeit der Renaissance und des Barock.
Das Vokalensemble „The Gregorian Voices“ besteht aus acht Sängern aus dem ukrainischen Lwiw und präsentiert gregorianische Choräle, orthodoxe Gesänge und Lieder aus der Zeit der Renaissance und des Barock. Bild: Veranstalter

Stimmgewaltige Formation

Dieser stimmgewaltigen Formation von acht Sängern ist die klassische Gesangsausbildung anzuhören. Ihre klaren Stimmen, der Zwiegesang von Bass, Bariton und Tenor breitet sich komplex und spannungsreich aus. Der Männerchor aus dem ukrainischen Lwiw begeistert und fasziniert ein breites Publikum mit gregorianischen Chorälen, orthodoxen Gesängen und Liedern aus der Zeit der Renaissance und des Barock unter der künstlerischen Gesamtleitung von Oleksiy Semenchuk.

Klassiker in neuem Stil

Das Herausragende an diesem Chor ist, dass er die frühmittelalterlichen gregorianischen Choräle originalgetreu interpretiert und für ein zeitgenössisches Publikum neu belebt. Noch eindrucksvoller beweisen „The Gregorian Voices“ ihre Gesangskunst, wenn sie berühmte Klassiker der Popmusik im gregorianischen Stil arrangiert zu Gehör bringen. Mit diesem gewagten Experiment treffen sie regelmäßig den Nerv des Publikums.

Das Vokalensemble „The Gregorian Voices“ besteht aus acht Sängern aus dem ukrainischen Lwiw und präsentiert gregorianische Choräle, orthodoxe Gesänge und Lieder aus der Zeit der Renaissance und des Barock.
Das Vokalensemble „The Gregorian Voices“ besteht aus acht Sängern aus dem ukrainischen Lwiw und präsentiert gregorianische Choräle, orthodoxe Gesänge und Lieder aus der Zeit der Renaissance und des Barock. Bild: Thomas Pfeiffer, Freiburg

Die erste Hälfte des Programms besteht aus klassisch gregorianischen Chorälen, orthodoxen Kirchengesängen und Liedern der Renaissance und aus dem Barock, die in lateinischer Sprache vorgetragen werden. Neben dem „Ave Maria“ und dem „Ave Maris Stella“ wird dem Publikum das andachtsvolle Kyrie aus der „Missa Orbis Factor“ geboten. Es folgen unter anderem orthodoxe Lieder von Ioan Kukusel und ein kunstvoller Kanon „Cantate Domino“ von Heinrich Schütz. Dann das zeitgemäße moderne „Pie Jesu“ aus dem Requiem von Andrew Lloyd Webber, das 1986 den Grammy Award für die beste klassische zeitgenössische Komposition gewann.

In der zweiten Hälfte demonstrieren die acht Sänger, wie englischsprachige Popsongs in einer gregorianischen Adaption klingen. Auch hier heben sie sich vor allem durch ihr beachtliches Stimmpotenzial ab und schaffen es, immer wieder Gänsehautatmosphäre in einem Kirchenraum entstehen zu lassen. Zu hören sein werden neben Sir Rod Stewards „I‘m Sailing“ in einer sakralen Modulation wie auch das berühmte „Hallelujah“ von Leonard Cohen. Außerdem stehen „Ameno“ von Era oder „You raise me up“ von Josh Groban auf dem Plan.