Eigentlich wollte der Ausnahme-Klarinettist Lajos Dudas nichts mehr veröffentlichen. Dafür hat er auch einen guten Grund: „Mittlerweile habe ich ein Alter erreicht, in dem die Finger einfach nicht mehr so flink sind wie früher“, sagt er mit einem verschmitzten Grinsen. „Ich bin Realist: So wie ich vor zehn oder 20 Jahren noch gespielt habe, kann ich heute gar nicht mehr spielen.“ Und genau deshalb hat er seine Schaffenszeit so gut wie abgeschlossen.
Passion & Leidenschaft
Allerdings ist es so, dass ihm der Jazz nach wie vor in seinen Ohren klingt. Seine Passion, Leidenschaft und Berufung brennen nach wie vor in Lajos Dudas. Deshalb schaut er sich immer wieder auch Aufnahmen an, in denen unter anderem er mitgewirkt hat. Beim Anschauen des Materials kam ihm im vergangenen Sommer die Idee, dass er so etwas wie ein musikalisches Vermächtnis zusammenstellen könne.

Und genau das hat er getan. Tagelang sichtete er Fernsehaufnahmen, Videos und Konzertmitschnitte und stellte zwölf Aufzeichnungen zusammen, die einen Querschnitt seiner Schaffenszeit zwischen 1989 und 2019 dokumentieren.
Viele verschiedene Stile
„Ich denke, es mir gelungen, ganz verschiedene Stilrichtungen herauszusuchen“, so der Ausnahme-Klarinettist. „Von Improvisation über Modern-Jazz bis zu Charlie Chaplins ‚Smile‘ ist aus ganz vielen Stilrichtungen etwas dabei.“

Goldener Mittelweg
Mit dieser Veröffentlichung hat Lajos Dudas einen goldenen Mittelweg gefunden. Zum einen hat er nichts Neues veröffentlicht, die DVD ist auch nicht im Handel zu kaufen, und zum anderen sind die knappen 60 Minuten tatsächlich ein „Best of“ aus dem Leben des Wahl-Überlingers. Mit dabei sind neben Fernsehaufzeichnungen des Westdeutschen und des Österreichischen Rundfunks sowie dem Südwestrundfunk auch Studioaufnahmen aus Überlingen, Köln und München. Damit hat er sich außerdem selbst ein Geschenk zum 82. Geburtstag gemacht.
Lajos Dudas
Der 82-jährige international anerkannte Klarinettist ist im ungarischen Budapest geboren. Seine musikalische Grundausbildung erhielt er am Béla-Bartók-Konservatorium und an der Franz-Liszt-Musikhochschule in seiner Heimatstadt. Nach einer Zeit als freischaffender Musiker zog er nach Neuss ins Rheinland und begann an der dortigen Musikschule Anfang der 1970er Jahre als Lehrer für Klarinette und Saxophon. Von 1975 bis 1985 war er außerdem als Dozent an der Pädagogischen Hochschule Rheinland in Neuss im Einsatz. 2004 zog er mit seiner Frau nach Überlingen an den Bodensee. Lajos Dudas spielte in seiner mittlerweile 60-jährigen Karriere von Klassik über Dixieland bis hin zu nahezu allen Jazz-Richtungen. Er hat mehr als 65 Alben veröffentlicht und an zahlreichen Radio- und TV-Produktionen mitgewirkt. Weitere Informationen zu Lajos Dudas gibt es im Internet unter:
Gewinnspiel
Die Seewoche verlost fünf handsignierte und nicht im Handel erhältliche DVDs „Greetings from Lajos Dudas“ mit Auftritten aus allen seinen Schaffensphasen. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Kennwort „Lajos Dudas“ bis Mittwoch, 22. Februar, und der Angabe der eigenen Adresse an:
win@seewoche.de