Eine Woche lang wurde die 100. Weltmeisterschaft der Starbootsegler im US-amerikanischen Marblehead an der Ostküste ausgetragen. Mit dabei waren auch der Überlinger Hubert Merkelbach mit seinem Vorschoter Kilian Weise vom Diessener SC. Beide gingen als Europameisterschafts-Dritte an den Start und wollten einen Platz unter den besten zehn erreichen. Allerdings war dieses Unterfangen beim 84 Boote umfassenden Teilnehmerfeld ambitioniert, denn mit dabei waren zahlreiche Weltmeister, Kontinental-Titelträger und Olympiateilnehmer.
Schwere Voraussetzungen
Eine weitere Schwierigkeit war, dass Merkelbach/Weise ein Leihboot hatten, da der Transfer in die USA mittlerweile kaum noch zu bezahlen ist. Deshalb ist das Duo etwas früher in die USA geflogen, um noch drei Tage trainieren zu können, wenn auch mit wenig Wind. Außerdem wollten sie das Segelrevier kennenlernen, das ebenfalls völlig unbekannt war.
Und so kam es, wie es kommen musste: Zum Auftakt der Welt-Titelkämpfe erwischten Merkelbach/Weise einen rabenschwarzen Tag. Allerdings gab es zahlreiche Teilnehmer, die nicht verstanden haben, warum überhaupt gesegelt wurde, denn es hatte weniger als 1 Windstärke. „Teilweise sind die Boote 30 Minuten in der Flaute gestanden“, berichtet Hubert Merkelbach. Dies führte dazu, dass er letztlich auf einem 47. Platz über die Ziellinie kam.
Aufholjagd
Als an Tag zwei dann auch nicht mehr als Rang 27 heraussprang, war das Ziel, in die Top Ten zu segeln, in nahezu unerreichbare Weite gerückt. Doch Merkelbach/Weise ließen sich nicht entmutigen und wollten unbedingt zeigen, dass sie im erlesenen Feld mit vielen Segel-Profis mithalten können. Und genau das gelang ihnen, denn mit einem sechsten Platz setzten die beiden zur Aufholjagd an.
Als am vierten Tag ein Platz 13 ersegelt wurde, war klar, dass der 47. Rang zum Auftakt das Streichergebnis wird. Plötzlich lag das ausgegebene Ziel tatsächlich wieder im Bereich des Möglichen. Vor allem mit dem dritten Platz in der vorletzten Wettfahrt machten Merkelbach/Weise einen großen Sprung nach vorne auf Platz elf. Zum Abschluss reichte ein neunter Platz, um doch noch Rang zehn zu erreichen.
Weltmeister wurde Diego Negri mit Sergio Lambertenghi, der das Kunststück fertigbrachte, ohne einen Laufsieg am Ende ganz oben zu stehen.