Sie ist grün, sie wackelt und sie schmeckt so ganz eigen: Wer kennt sie nicht, die grüne Götterspeise mit der Geschmacksrichtung Waldmeister. Der Geschmack ist tatsächlich ähnlich, aber warum sie grün ist, ist nicht wirklich logisch, denn egal, was man mit Waldmeister macht, es ist in der Regel klar oder höchstens leicht gelblich wegen der Zutaten.
Maikraut
Der Waldmeister, auch „Wohlriechendes Labkraut“ oder Maikraut genannt, gehört zu den sogenannten Labkräutern. Er ist überwiegend in Laubwäldern zu finden. Wenn man ihn frisch pflückt, riecht er gar nicht so nach dem typischen Waldmeistergeruch. Das liegt an seinem Inhaltsstoff Cumarin, der den Duft abgibt. Allerdings verstärkt sich der Geschmack und der Geruch, wenn die Blätter anwelken.

Waldmeister wird heute wieder vermehrt als Würzpflanze verwendet, wobei man ihr auch heilende Wirkung nachsagt. Schon im Mittelalter war bekannt, dass das Maikraut herzstärkend und schweißtreibend ist und gegen Leberleiden und Gelbsucht helfen soll. Heute wird die Pflanze allerdings eher für Waldmeisterlimonade, Waldmeisterbowle oder die Herstellung von Sirup verwendet (Rezepte siehe Infokasten).
Nur dosiert verwenden
Allerdings gibt es auch etwas zu beachten, wenn man diese Leckereien herstellen möchte. Hierbei geht es wieder um den Inhaltsstoff Cumarin. Wenn man zu viel davon aufnimmt, kann dieser übermäßige Genuss durchaus zu Kopfschmerzen führen. Deshalb sollten nicht mehr als drei Gramm Waldmeister pro Liter Flüssigkeit verwendet werden. Außerdem wird davon abgeraten, den Waldmeister zu verarbeiten, wenn er bereits blüht, denn dann hat er deutlich mehr Cumarin als vor der Blüte.

Waldmeister-Limonade
Zutaten: 1 kleiner Bund Waldmeister, 1 l Apfelsaft, 0,5 l Mineralwasser oder Zitronenlimonade.
Zubereitung in vier einfachen Schritten:
Schritt 1: Den Waldmeister unter fließend kaltem Wasser gründlich abspülen. Anschließend gut trocken schütteln oder vorsichtig mit Küchenpapier trocken tupfen.
Schritt 2: Den Waldmeister ein bis zwei Tage welken lassen, da er erst dann sein volles Aroma entwickelt. Wenn es schnell gehen muss, kann man den Waldmeister auch einfach für 15-20 Minuten einfrieren.
Schritt 3: Die Blätter des getrockneten Waldmeisters abtrennen, weil die Stängel Bitterstoffe beinhalten. Den Apfelsaft in eine Glaskaraffe füllen und die Waldmeisterblätter dazugeben und etwa eine halbe Stunde ziehen lassen.
Schritt 4: Die Waldmeisterblätter absieben und die Limonade eventuell süßen und kurz vor dem Servieren mit dem möglichst eiskalten Mineralwasser oder der Zitronenlimonade aufgießen.
Extra-Tipp: Um der Waldmeisterlimonade eine fruchtig-frische Note zu verleihen, kann man halbierte Erdbeeren, Orangenfilets mit ins Gefäß geben.
Waldmeister-Bowle für die Erwachsenen
1 kleiner Bund Waldmeister, 1 l trockener Weißwein, 0,5 l Sekt
Zubereitungsschritte
Schritte 1 & 2 siehe oben
Schritt 3: Den Weißwein in eine Schale geben und die getrockneten Waldmeisterblätter hinzugeben. Eine halbe bis ganze Stunde ziehen lassen und anschließend mit einem Sieb wieder herausholen.
Schritt 4: Kurz vor dem Servieren mit eiskaltem Sekt aufgießen. Auch hier eignen sich Früchte wie Erdbeeren oder Orangenfilets.
Waldmeister Sirup
Zutaten: Ein Bund Waldmeister mit etwa sechs bis sieben Stängel, 1 l Wasser, 750 gr Zucker, 1 Bio-Zitrone oder 1 Bio-Limette.
Zubereitungschritte:
Schritte 1 & 2 siehe oben
Schritt 3: Das Wasser und den Zucker in einen Topf geben und unter ständigem Rühren aufkochen lassen. Wenn der Zucker sich aufgelöst hat, die getrockneten Waldmeisterblätter und die Zitrone in dünne Scheiben geschnitten zugeben. Das Ganze ein bis drei Tage in einem kühlen Raum ziehen lassen.
Schritt 4: Den Siruip durch ein Sieb abgießen und die Flüssigkeit noch einmal kräftig aufkochen lassen. Danach umgehend in vorher heiß ausgewaschene Flaschen abfüllen und sofort schließen.