Sie ist grün, sie wackelt und sie schmeckt so ganz eigen: Wer kennt sie nicht, die grüne Götterspeise mit der Geschmacksrichtung Waldmeister. Der Geschmack ist tatsächlich ähnlich, aber warum sie grün ist, ist nicht wirklich logisch, denn egal, was man mit Waldmeister macht, es ist in der Regel klar oder höchstens leicht gelblich wegen der Zutaten.

Maikraut

Der Waldmeister, auch „Wohlriechendes Labkraut“ oder Maikraut genannt, gehört zu den sogenannten Labkräutern. Er ist überwiegend in Laubwäldern zu finden. Wenn man ihn frisch pflückt, riecht er gar nicht so nach dem typischen Waldmeistergeruch. Das liegt an seinem Inhaltsstoff Cumarin, der den Duft abgibt. Allerdings verstärkt sich der Geschmack und der Geruch, wenn die Blätter anwelken.

Nach dem Pflücken macht es Sinn, fünf bis sieben Stängel zu einem Bund zusammenzubinden und diese aufzuhängen und anwelken zu lassen. Das ist auch die perfekte Menge für etwa einen Liter Flüssigkeit.
Nach dem Pflücken macht es Sinn, fünf bis sieben Stängel zu einem Bund zusammenzubinden und diese aufzuhängen und anwelken zu lassen. Das ist auch die perfekte Menge für etwa einen Liter Flüssigkeit. Bild: Jäckle, Reiner

Waldmeister wird heute wieder vermehrt als Würzpflanze verwendet, wobei man ihr auch heilende Wirkung nachsagt. Schon im Mittelalter war bekannt, dass das Maikraut herzstärkend und schweißtreibend ist und gegen Leberleiden und Gelbsucht helfen soll. Heute wird die Pflanze allerdings eher für Waldmeisterlimonade, Waldmeisterbowle oder die Herstellung von Sirup verwendet (Rezepte siehe Infokasten).

Nur dosiert verwenden

Allerdings gibt es auch etwas zu beachten, wenn man diese Leckereien herstellen möchte. Hierbei geht es wieder um den Inhaltsstoff Cumarin. Wenn man zu viel davon aufnimmt, kann dieser übermäßige Genuss durchaus zu Kopfschmerzen führen. Deshalb sollten nicht mehr als drei Gramm Waldmeister pro Liter Flüssigkeit verwendet werden. Außerdem wird davon abgeraten, den Waldmeister zu verarbeiten, wenn er bereits blüht, denn dann hat er deutlich mehr Cumarin als vor der Blüte.

Der Apfelsaft wird mit Mineralwasser oder Zitronenlimonade aufgefüllt. Zitronenscheiben, Erdbeeren oder Orangenscheiben sorgen für noch mehr Geschmack.
Der Apfelsaft wird mit Mineralwasser oder Zitronenlimonade aufgefüllt. Zitronenscheiben, Erdbeeren oder Orangenscheiben sorgen für noch mehr Geschmack. Bild: Sandra Häusler