In der Osternacht werden in den Kirchen der Seelsorgeeinheit Oberer Linzgau die Osterkerzen am Osterfeuer vor der Kirche entzündet und in die dunklen Kirchen getragen. In diesem Jahr gestalteten erstmals Firmanden aus der Seelsorgeeinheit als Firmprojekt mit der Pfarrgemeinderätin Thea Matheis die Osterkerzen für die ganze Seelsorgeeinheit und die Kirchen St. Jakobus Pfullendorf, Denkingen, Illmensee, Zell, Otterswang und Ruschweiler.

Gesegnete Rohlinge

Bereits Anfang Februar wurden die Kerzenrohlinge im Gottesdienst an Mariiä Lichtmess gesegnet. Als sichtbares Zeichen gelebter Ökumene gestaltet die Kirchengemeinde St. Jakobus auch alljährlich eine Osterkerze für die evangelische Kirchengemeinde Pfullendorf. Diese wird am Ostermorgen dorthin gebracht.

Frieden & Toleranz

Das Motiv für die Osterkerzen hat Thea Matheis ausgewählt und eine „Musterkerze“ gestaltet, an der sich die Firmanden orientieren konnten. Das Motiv stellt eine blaue Erdkugel mit Friedenstaube dar. Die Erdkugel wird von einem regenbogenfarbenen Band umspannt. Das Regenbogenband ist für Thea Matheis ein Zeichen der Toleranz. „Toleranz, Frieden, die Schöpfung und Erde erhalten und im Gleichklang in die richtige Richtung gehen“, waren die Leitgedanken der Pfarrgemeinderätin zum bewusst modern, frisch und jugendlich gehaltenen Motiv.

Mit Thea Matheis (links) gestalteten die Firmanden aus der Seelsorgeeinheit Oberer Linzgau die Osterkerzen für die Kirchen in der Seelsorgeeinheit.
Mit Thea Matheis (links) gestalteten die Firmanden aus der Seelsorgeeinheit Oberer Linzgau die Osterkerzen für die Kirchen in der Seelsorgeeinheit. Bild: Sybille Konstanzer

Kleine Teams

„Den Jugendlichen hat das Motiv auch gut gefallen“, schildert Thea Matheis. Die Gestaltung der Osterkerze ist eine einmalige Chance für die Firmanden. Die zehn Jugendlichen schlossen sich zu kleinen Zweier- oder Dreier-Teams zusammen und entschieden gemeinsam, für welche Kirche sie die Osterkerze gestalten möchten.

Neue Erfahrung

Die Pfarrgemeinderätin hat bereits früher schon mit Firmanden ihre persönlichen Firmkerzen gestaltet. Die Osterkerzen-
gestaltung war für sie und die Firmanden dennoch Neuland. Mit der Gestaltung dieser „besonderen Kerze“ erfuhren die Firmanden ein Stück Kirche und stellten fest: „Hey, die Kerze habe ich gemacht. Darauf kann ich stolz sein.“

Gelebte Ökumene

Dass jedes Jahr eine Osterkerze für die evangelische Kirchengemeinde mitgestaltet wird, ist gelebte Ökumene und Thea Matheis freute sich, dass sich einige Jugendliche ganz bewusst für die Gestaltung der Osterkerze entschieden haben. Die Ökumene wird in Pfullendorf seit vielen Jahrzehnten gelebt. Bereits 1970 fand der erste ökumenische Gottesdienst in Pfullendorf statt.