Ein Jahr lang wird die 18-jährige Hagnauerin Elin Sophie Arnold als Botschafterin die Winzer und Weine aus dem badischen, württembergischen und bayrischen Bodensee vertreten. Dass die Nicht-Winzertochter über ausreichend Fachwissen verfügt, hat sie der elfköpfigen Wahljury, bestehend aus Weinfachkundigen und Kommunalpolitikern, bewiesen. Zehn Fragen rund um den Wein und die Bodenseeregion galt es in der Prüfung zu beantworten sowie bei der abschließenden Blindverkostung den eingeschenkten Müller-Thurgau am Geschmack, Geruch und der Farbe zu erkennen. „Letzteres gelang mir tatsächlich erst im zweiten Anlauf“, gesteht die frisch gekrönte Hoheit. „Mir ist in Erinnerung, dass er sehr mild war und nur wenig Säure hatte.“
Zwei Wochen Vorbereitung
Elin Sophie Arnold bereitete sich zwei Wochen lang intensiv auf die Prüfung vor. Dabei unterstützt wurden sie und eine weitere Mitbewerberin von Jürgen Dietrich, Direktor des Staatsweinguts Meersburg, und der ehemaligen Badischen Weinprinzessin Stephanie Megerle, die ebenfalls aus Hagnau stammt. „Es ist schon viel, was man wissen muss“, konstatiert Elin Sophie Arnold rückblickend.

Freundinnen fieberten mit
Die drei besten Freundinnen der neuen Bodensee Weinprinzessin fieberten am Prüfungstag mit und standen bei der anschließenden Krönung im Vestibül des Neuen Schlosses gemeinsam mit Elins Eltern Bettina und Markus Arnold in der ersten Reihe. „Es war so schön, wie sie sich mit mir gefreut haben“, erinnert sie sich. „Das hat mir wirklich viel bedeutet.“ Die offizielle Krönung empfand sie als einen höchst emotionalen Moment: „Die Krone aufgesetzt und die Kette mit dem Weinblatt aus den Händen der Badischen Weinkönigin Jessica Himmelsbach umgelegt zu bekommen, das war schon sehr besonders.“
In ihrer Antrittsrede unterstrich die 18-Jährige, wie sehr sie sich darauf freue, ein Jahr lang den Bodenseewein und ihre Heimat zu repräsentieren. Später ergänzte sie lachelnd: „Ich bin ein Seekind.“ Wieder den Titel nach Hagnau zu holen – unter den Bodensee Weinprinzessinen der vergangenen sechs Wahlen befinden sich allein fünf Hagnauerinnen – habe sie sehr stolz gemacht, sagt sie. Nun freue sie sich auf viele neue Erfahrungen. „Sei einfach du selbst und mach das Jahr zu deinem Jahr“, gab ihr die badische Weinhoheit Jessica Himmelsbach, die ihr am Krönungstag wie eine gute Freundin zur Seite stand, mit auf den Weg.
Kinderwunsch Prinzessin
Der Wunsch, als Anwärterin auf das Amt der Weinprinzessin zu kandidieren, reifte in Elin Sophie Arnold vor etwa fünf Jahren. Damals gefiel ihr das große Plakat an der Bundesstraße in Hagnau, auf dem die damalige Weinprinzessin Stephanie Megerle abgebildet war. „Ich fand es einfach wunderschön. Schon als Kind habe ich gerne Prinzessin gespielt und mich auch an der Fastnacht öfter mal als solche verkleidet“, erinnert sie sich schmunzelnd.

Das Amt der Bodensee Weinprinzessin übt Elin Sophie Arnold neben ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau, die sie im elterlichen Betrieb, dem Hotel Hansjakob, absolviert, aus. „Meine Eltern unterstützen mich in jeder Hinsicht, insofern ist es kein Problem, Ehrenamt und Beruf miteinander zu vereinbaren“, sagt die neue Weinhoheit. Auf ihre berufliche Zukunft angesprochen, verrät sie: „Ich werde nach meiner Ausbildung auch weiterhin in unserem Hotel tätig sein. Meine zwei älteren Brüder arbeiten ebenfalls hier“, sagt sie. „Wir sind ein Familienunternehmen. Obendrein würde ich gerne eine Weiterbildung zur Sommelière machen.“
Ihren ersten Auftritt absolvierte die neue Bodensee Weinprinzessin beim Meersburger Weinfest. „Ich war sehr aufgeregt, dennoch war es ein atemberaubendes Gefühl, vor so vielen Menschen auf der Bühne zu stehen und das Fest zu eröffnen“, erinnert sie sich und fügt augenzwinkernd hinzu: „Meine Mama war in diesem Moment allerdings noch nervöser als ich.“
Kein Lieblingswein
In ihrer Freizeit hat Elin Sophie Arnold die Leitung der Hagnauer Tanzgarde inne, plant Choreografien und organisiert Auftritte in der Fastnacht. Auch das Reisen zählt zu ihren Hobbys. Thailand sei ihr absolutes Lieblingsland. Befragt nach dem Lieblingswein, will sich die Bodensee Weinprinzessin jedoch nicht festlegen: „Ich mag den Müller-Thurgau sehr gerne, aber es kommt tatsächlich auf den Anlass an: Bisweilen darf es auch ein Grauburgunder sein.“